Full text: Die Jesuiten, deren Geschichte, Verfassung, Moral, Politik, Religion und Wissenschaft.

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VI. Die Politik der Zesuiten. 
ie Jesuiten haben es zu allen Zeiten ver- 
schmäht, dem Staate und den Gesetzen 
zu gehorchen, soweit der erstere nicht ihnen 
— gehorchte und die letzeren nicht nach ihrem 
Sinne waren. Die Jesuiten Ozorius 
und Gretser schrieben dem Papste das 
Recht zu, Kaiser und Könige ein= und abzusetzen und ihre 
Reiche aufzulösen. Unser Zeitgenosse Gury lehrt die nach 
seinem Buche „gebildeten“ Geistlichen, und durch sie mittel- 
bar die von ihnen geleiteten Gläubigen, denjenigen Gesetzen 
sich nicht zu unterwerfen, welche der kirchlichen Immunität 
oder den Gesetzen der Kirche entgegen sind, während er da- 
gegen nicht nur den Katholiken, sondern allen Christen vor- 
schreibt, den Kirchengesetzen zu gehorchen und letztere auch 
dann als verbindlich erklärt, wenn sie vom Staate nicht 
anerkannt werden. (Comp. Pars I, No. 91 fl.) Noch 1871 
und 1872 nannte die Civilta cattolice den Papst den 
obersten Richter und Gesetzgeber der Christenheit, und der 
Jesuit Tarquini leitete aus dieser Würde — und nicht aus 
Verträgen — die Konkordate ab. — Es ist klar, daß ein 
geordneter Staat solche Ansichten nicht dulden darf, weil 
er mit ihnen nicht bestehen kann. 
  
  
	        
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