Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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Hofe ahniten viele deutsche Fürsten nach. Französische Sprache, Prachtliebe, Kleidertracht, 
Baulust, Verschwendung und Unsittlichkeit fanden Verbreitung. Die Untertanen seufzten 
hier wie in Frankreich unter schweren Lasten. 
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war der einzige von allen 
deutschen Fürsten, der die Gefahr rechtzeitig erkannte, die von Frankreich drohte. 
Als nun Ludwig XIV. in einem Kriege mit den Holländern die linksrheinischen 
Länder des Kurfürsten besetzte, verband sich dieser mit Holland, erreichte auch die 
Mitwirkung des Kaisers und rückte an den Rhein. Leider konnte er aber nichts aus- 
richten, da die Kaiserlichen matt und unentschlossen vorgingen, und mußte mit Frank- 
reich Frieden schließen (1673). Als dann aber ein Jahr darauf die Franzosen 
die Pfalz verwüsteten, zog Friedrich Wilhelm abermals an den Rhein und stellte 
sich dem Erbfeinde Deutschlands entgegen. 
2. Einfall der Schweden in Brandenburg. Um diesen gefährlichen Gegner 
los zu werden, bewog Ludwig XIV. die Schweden, von Vorpommern aus in 
Brandenburg einzufallen. Sobald der Kurfürst davon erfuhr, eilte er schnell in 
  
Der Große Kurfürst bei Fehrbellin. 
(Mit Genehmigung der Photographischen Gesellschaft zu Berlin.)
	        
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