40 Der Odenwald.
in großen Mengen bereitet, der Basalt außerdem neben dem
Kleinschlag noch zu Pflastersteinen verarbeitet.
Gegenüber der Steinindustrie steht der Odenwaldbergbau
entschieden in zweiter Linie. Zwar finden sich die bei Bocken-
rod und Erzbach zurzeit abgebauten Manganerze im Zechstein
in Krusten von einigen Zentimetern bis 3m Dicke; auf sie wird
schon seit über 100 Jahren Bergbau getrieben, aber erst in den
letzten Jahrzehnten hat er sich zu einem planmäßigen Abbau
entwickelt, der den Stummschen Werken in Neunkirchen und
den de Wendelschen Werken in Lothringen, die den Abbau be-
treiben, Material liefert. Sonst ist jedoch der Bergbau gering
und hat gegen frühere Zeiten an Umfang abgenommen. So
ist das alte Kupferbergwerk bei Reichenbach, das aus den
tieferen Lagen des Quarzgangs des Hohensteins gediegen
Kupfer und Kupfererze förderte, wegen der geringen Masse
des Materials und der geringen Rentabilität gegenüber den
ausländischen reichen Kupfergruben zum Erliegen gekommen.
Ebenso ist der frühere Eisensteinbergbau im Gebiet des Bunt-
sandsteins, der dem klimatisch wenig begünstigten und auch
seiner Enge wegen zum Ackerbau wenig geeigneten Mümling-
tal eine lohnende und blühende, wenn auch nicht umfangreiche
Eisenindustrie verschafft hatte, fast verschwunden. Mit ihm
sind die Eisenwerke des Mümlingtals eingegangen; die auf
eine lange Vergangenheit zurückblickenden gräflich erbachischen
Eisenhütten mit Eisenhammer in Steinbach und Fürstenau
bei Michelstadt, welche schon 1607 als längst bestehend er-
wähnt werden, sind in eine Drahtzieherei und Fabrik land-
wirtschaftlicher Maschinen umgewandelt. Sie benutzten die
Wasserkraft der wasserreichen, rasch fließenden Mümling und
das Holz der Umgegend und konnten seit Verwendung der
Kohlen und Verbesserung der Transportmittel mit dem aus-
wärtigen, besonders westfälischen Eisen nicht mehr in Wett-
bewerb treten.