Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Pferde, und Schnee und Nebel verhinderten rasches Fahren. 
Jedermann in Morawetz war sich wohl der Absicht bewußt, 
welche sich hinter dem Besuche der Prinzen verbarg, und er 
setzte alles etwas in Aufregung. Prinzessin Carola war schüchtern 
und zurückhaltend; die geistreiche Unterhaltungsgabe, die be— 
zaubernde Liebenswürdigkeit der noch immer schönen Prinzessin 
Wasa benahm dieser ersten Begegnung aber jede Steifheit. Die 
Freundinnen Vittinghoff-Schell, von denen Sophie den Grafen 
Zichy geheiratet hatte, waren zufällig anwesend. Der Kreis 
war dadurch vergrößert, und es verging der Tag weniger förm— 
lich und ruhiger, als es sonst vielleicht unter diesen Umständen 
der Fall gewesen wäre. Zum Diner erschien Prinzessin Carola in 
einem einfachen weißen Kleide aus ganz leichtem Stoff, nach 
damaliger Mode mit feinen Strohbördchen besetzt, dazu rote 
Schleifen. Sie war reizend, so einfach sie auch gekleidet war; 
ohne Schmuck, ohne Blume, glich sie selbst einer eben zur Blume 
entfalteten Knospe. Im Laufe des Abends, während Gesell- 
schaftsspiele gespielt wurden und die Unterhaltung sich unge- 
zwungener gestaltete, fand Prinz Albert Gelegenheit, sich der 
Prinzessin, die sich weniger schüchtern zeigte und zutraulicher ge- 
worden war, mehr zu nähern. Die Prinzessin gewann an diesem 
Abend das Herz des Prinzen. 
Den andern Morgen verließen die Prinzen wieder Morawetz. 
Bald nach der Abreise hielt Prinz Johann in einem sehr liebens- 
würdigen Briefe an Prinzessin Wasa um die Hand ihrer Tochter 
für Prinz Albert an. Prinzessin Carola wurde dadurch in nicht 
geringe Aufregung versetzt. Sie bat ihre Mutter und ihren Vater, 
von dem sie inzwischen auch Briefe erhalten hatte, den Prinzen 
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