Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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dem menschlichen gleich: es wechseln Tage der Wehmut 
mit Tagen der Lust. 
Schlußzusammenfassung: An dem Fuße vom Elbstrom 
umzogen, an der Stirn von Bollwerken umgürtet, auf dem Scheitel 
von Burgen gekrönt, im Inneren von Gewölben und Schacht durch- 
höhlt, erhebt sich der Königstein als sperrende Feste des Elbtales 
drohend zwischen den Bergen und ist ein Zeuge von Trauer= und 
Ehrentagen unseres Vaterlandes geworden. 
IV. Lehrgedicht: 
1. Zwei Riesen — Fels ist ihr Gebein — 3. Der andre Riese packt' allein 
Sind unsres Elbstroms Wächter: Noch jüngst ein Heer Franzosen 
Der Lilien- und der Königstein. Und steckt's in seine Taschen ein. 
Sie überdauern im Verein Die Elbe lachte still darein — 
Viel sterbliche Geschlechter. Da sah man rote Hosen! 
2. Der eine sah voll Zorn einmal 4. Bergriesen ihr, bewacht mir gut 
Ein sächsisch Heer bezwungen, Des Landes goldne Auen! 
Das sich ergab aus Hungers Qual, Manuch Kleinod liegt in eurer Hut! 
Als Friederich zum dritten Mal Laßt unfres Elbstroms blaue Flut 
Mit Ostreichs Macht gerungen. Von keinem Feind erschauen! 
31. Pirna, die Hauptsladt im Elbsandsteingebirge. 
I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Meinholds Führer 
durch Dresden. 
II. Lehrgang: 1. Die Flußlage der Stadt. 2. Die Gebirgslage der Stadt. 
3. Das äußere Bild der Stadt. 4. Die Erwerbsquellen der Stadt. 
5. Das Schloß der Stadt. 6. Die Umgebung der Stadt. 
III. Lehrstunde: 
Nicht bloß der Elbstrom wächst, je weiter er von Süden her 
im Elbsandsteingebirge vordringt, auch die Städte am Strome 
nehmen mit ihm zu an Größe und Bedentung. Die Reihe derselben 
schließen wir heute mit Pirna ab, das wir als größte Stadt 
(19 T.) am nördlichen Ausgange des Gebirges finden 
und nun in Kürze betrachten wollen. 
1. Wir suchen zunächst auf der Karte die Lage der Stadt zu 
bestimmen, um in ihr vielleicht einen Erklärungsgrund ihrer Größe 
zu gewinnen. Wie Schandau und Königstein liegt auch Pirna 
wiederum an einer Stelle, wo sich Fluß und Strom vereinen. 
Beide sind uns schon aus früheren Besprechungen bekannt: der Strom 
ist die Elbe, der Fluß die Gottleuba. Dort, wo beide zusammen- 
fließen, hat sich ein ebenes Ufergelände gebildet, das sich viel 
umfänglicher ausdehnt, als die räumlich beschränkteren Mündungs- 
felder der übrigen Städte des Elbsandsteingebirges. Da ist nun 
von der Natur ein geräumiger Grund und Boden geschaffen worden,
	        
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