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in allen Stärken (auch aus Messing, Tombak und Aluminium)
herstellen. Zusammenfassend gewinnen wir daher den weiteren Satz:
Das Nickelmetall, das auch in Kobalterzen gefunden
wird, gibt, mit Kupfer und Zink verbunden, eine
silberglänzende Metallmischung, die als Neusilber
zu Beschlägen und Gefäßen vielfach verwendet und in
der Argentanfabrik zu Auerhammer hergestellt wird.
5. Reicher in den Erzlagern und vielfältiger in der Verwendung
als Kobalt und Nickel erweist sich das Eisen. Das Eisenerz
wurde vor allem in dem Schwarzenberger Bergamtsbezirke (bei
Erla und Crandorf) abgebaut. Noch in einem der letzten Jahre
waren mit der Gewinnung der Eisenerze gegen 1000 Arbeiter
beschäftigt, die ans 15 Schächten gegen 100000 Ztr. Eisenstein
zutage brachten. War das Erz durch Dampfkraft gefördert und
zerkleinert worden, dann führten es kleine Wagen (Hunde) an die
obere Offnung eines Ofens, der eine Höhe von 7 m erreichte.
Mit Holzkohle und Kalk untermengt, sank das Erz in den dunklen
Schlund, wurde durch ein hohes Glutfener zum Schmelzen geführt
und floß dann durch eine trichterartige Offnung auf einen Herd,
um sich von diesem ans als Feuerstrom in trogartige Sand-
höhlen zu ergießen und sich hier zu schwerfälligen Stücken abzukühlen.
Schwarze, kräftige Gesellen brachten diese Güsse dann weiter unter
den schweren Hammer und unter die Walze oder auf Drahtzieh-
werke, um Platten, Stäbe oder Eisenfäden (Drähte) zu gewinnen.
Aber die alten Hammerwerke, die Jahrhunderte hindurch in nuserem
Gebirge glühten und dröhnten, sind erkaltet und still geworden.
Nur die Sächsischen Gußstahlwerke zu Berggießhübel (im Tale der
Gottleuba) halten noch den einzigen Hochofen Sachsens im Gange,
um Eisen aus dem Magrneteisensteine der anliegenden Zeche zu
schmelzen. Die andern Hammerwerke, z. B. Schönheiderhammer
oder Morgeuröthe, führen das Roheisen in Barren oder Stäben
ein, gießen es um oder walzen es aus und versehen die gußeisernen
Gefäße mit Schmelzglas (Email). So fertigt Erlahammer tan
dem Schwarzwasser) Kochgeschirre, Wagenachsen, allerlei Maschinen-
teile und Schwarzbleche. Denn mit der Eisengewinnung hat sich
schon längst die Blechverarbeitung, namentlich die Löffel-
fabrikation, im Erzgebirge verbunden. Eine Reihe von Fabriken
erheben sich im Gebiete des Schwarzwassers, aus denen allerlei
silberblinkende Gefäße aus Blech hervorgehen. Gegenwärtig werden
sreilich auch viele außersächsische (Siegener und Steiermärker Bessemer-)
Bleche verarbeitet. Auch ist der frühere Handbetrieb schon vielfach,
besonders in Beierfeld, in Maschinenbetrieb (Stanzen) über-
gegangen. Auch diesen Ort merken wir neben Erlahammer mit
an, da er uns mit ihnen in die Eisenbearbeitung
der Schwarzenberger Gegend geführt hat.
6. Die Blechwaren führen uns noch zu einem letzten Metalle
des Erzgebirges, das äußerst geschmeidig und biegsam ist und beim