Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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2. JC künn' en d’ Kinner ju derheem 
Su gut wie gar nischt nützen; 
Denn itze sill'nse ’'n ganzen Tag 
Baal in der Schul' d'rin sitzen. 
Unn kumm se heem, doa heest's o glei: 
Hoit ha ich noach viel Schreiberei, 
Unn d’ Sprüch' war'n immer gräßer; 
„Do woar'sch sinst zahmoal besser!“ 
3. Siust hatt' e jed's sei Karchenkleed, 
Von Kleensten bis zum Gräßten; 
Do hiel' mer d'’ruf, unn zug's nich oa 
Glei fu zun Erschten, Besten. 
It kümmt der beste Ruck in d'’ Schänk; 
Denn 's Gruaßtun märkt mer itz allänk, 
Unn d’ Lapperei ward gräßer, 
„Drüm woar'sch sinst zahmoal besser!" 
18. Das Zschopantal im mittellächsischen Berglande. 
I. Lehrmittel: Wandkarte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Richter, Bilder 
für Schule und Haus. Gampe, Mittweida. Moser, Zschopantal. 
Nestler, Landschaftliches aus dem Zschopantale. 
II. Lehrgang: Uberleitung. 1. Ein Sagensels des Zschopantales. 2. Ein 
Fabrikbecken des Zschopantales. 3. Eine Mittelstadt des Zschopau- 
tales. 4. Eine Perle des Zschopautales. 5. Eine Ritterburg des 
Zschopautales. 6. Eine Strafanstalt des Zschopantales. 
III. Lehrstunde: . 
In einer früheren Besprechung haben wir erkaunt, daß die 
Zschopau ein tiefes Tal durch das Gebirge gräbt. Heute greifen 
wir denselben Fluß noch einmal dort auf, wo er auf eine kurze 
Strecke das erzgeb. Kohlenbecken langsam durchzieht, um sich von 
dem tosenden Laufe zu erholen und Kräfte für den Durchbruch des 
mittelsächsischen Berglandes zu gewinnen. Indem wir nnn dieses 
kurze Flußstück mit zu dem letzteren Berggebiete schlagen, sprechen 
wir henute von dem Zschopautal im mittelsächsischen Berg- 
lande. 
1. Am rechten Ufer der Zschopan steigt als ein Markstein an 
der Grenze des Erzgebirges und zugleich als eine Säule beim Ein- 
tritt in das neue Gebiet der Hanstein auf. An Bodenhöhe (65 m) 
überragt er die riesigen Fabrikschornsteine, und seine Steilwand tritt 
so nahe ans Ufer heran, daß die (von Niederwiesa bei Chemnitz nach 
Roßwein führende) Bahn ihn im langen Tunnel durchbrechen muß. 
Während aber die Wellen an seinem Fuße schäumen, rauschen auf 
seinem Rücken die Eichen, und ein Eisenkreuz auf felsiger Spitze 
raunt uns eine alte Sage zu. Vom Feinde geschlagen und verfolgt, 
sprengt Ritter Harras, um sich zu retten, in den Eichwald hinein. 
Unter den deckenden Zweigen trägt ihn sein Roß bis zur Steilkante 
des Felsens. Hinter ihm stürmt der feindliche Troß, den fliehenden 
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