162
Oesterreich.
diesem Ziele zu gelangen, und sie haben ihre Mitwirkung angeboten, um
dasselbe sicherer zu erreichen. Wenn Rußland nicht alles thut, was von ihm
abhängt, um die gemäßigten und versöhnenden Intentionen der drei Mächte
zu unterstützen, wenn es auf den Weg, welcher ihm durch freundliche Rath-
schläge angezeigt wird, nicht eingeht, 4. setzt es sich den schweren Folgen aus,
welche die Verlängerung der polnischen Wirren nach sich ziehen kann.“
17. Aug. Der Kaiser eröffiet den Congreß der deutschen Fürsten in
20. ,
Collectiveingabe der nicht in den Landtag eingetretenen magyarischen
—
21. „
7)
31
Frankfurt und legt demselben den Cntwurf einer, Reformacte der
deutschen Bundesverfassung vor (s. Deutschland).
(Siebenbürgen). Eine käaiserl. Entschließung erklärt die
Mitglieder als weder in materieller, noch selbst in formeller Be-
ziehung zu einer weiteren amtlichen Verhandlung geeignet, indem
die Unterfertiger dieser Eingabe durch ihren verweigerten Eintritt
in den Landtag nur mehr als Privatpersonen erscheinen, folglich
nicht berufen seien, vermeintliche staatsrechtliche Ansprüche des Groß-
fürstenthums Siebenbürgen oder einzelner Classen der. Bewohner
derselben gegenüber der Krone geltend zu machen.
(Siebenbi ürgen). Der Landtag nimmt in dritter Lesung ein-
stimmig eine Adresse an den Kaiser an, in der er erklärt, „die
weitaus überwiegende Mehrheit des Landes lege einen hohen Werth
auf die Jahrhunderte lang bewahrte Selbständigkeit des Landes als
7 MN
eines besondern unabhängigen Gliedes der ungarischen Krone und
könne demnach die 1848 beschlossene Union in Uebereinstimmung
mit der im k. Rescripte enthaltenen Erklärung als mit voller Ge-
setzeskraft zu Stande gekommen nicht betrachten“, die Erlassung einer
neuen, von dem Wahlgesetze des Jahres 1794 abweichenden, pro-
oisorischen Wahlordnung als durch die Verhältnisse gerechtfertigt
anerkennt, endlich über den Austritt der Magyaren ein tiefes Be-
dauern und, obschon die Vertretung des Landes darin ein Hinder-
niß für die Aufnahme ihrer Arbeiten nicht erblicke, die Hoffnung
ausspricht, daß in Folge der Neuwahlen auch die bisher unvertre-
tenen Bezirke ihre Abgeordneten senden werden.
(Siebenbürgen). Der Landtag nimmt die k. Proposition,
betreffend die politische und religiöse Gleichberechtigung der rumä-
nischen Nation und ihrer Confessionen an.
1. Sept. Schluß des Fürstencongresses in Frankfurt (s. Dtschld.). Der
17.
23.
7)
7y
Kaiser kehrt über Koburg, wo er die Königin von England besucht,
nach Wien zurück, das ihn glänzend empfängt. Eine Adresse des
Gemeinderaths der Hauptstadt wird sehr huldvoll entgegen genommen.
Das Abg.-Haus erklärt die Gefangennehmung des galizischen
Abg. Rogawski für nicht gerechtfertigt und fordert die Freilassung
desselben. Der Justizminister ertheilt sofort den diesfälligen Befehl
an das Lemberger Landesgericht.
(Venetien). Nachdem der Fürstbischof von Trient den „Mes-