4. Frankreich.
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9. Jan. Die französische Regierung richtet an das Cabinet von Was-
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hington nochmals das Anerbieten einer freundschaftlichen Vermitt-
lung zwischen dem Norden und Süden.
„ Eröffnung der Kammer. Thronrede des Kaisers:
..Der gesetzgebende Körper wird seine letzte Ses sion beginnen. Dem
durch die Verfassung gesteckten Termine vorgreifen, wäre in meinen Augen ein
Akt der Undankbarkeit gegen die Kammer, des Mißtrauens gegen das Land
gewesen. Die Zeit ist vorüber, wo man es für nothwendig hielt, irgend einen
glücklichen Zwischenfall als Gelegenheit aufzugreifen, um sich der Stimmen
einer beschränkten Zahl von Wählern zu versichern. Heute, wo Alles ab-
stimmt, gibt es in den großen Massen diese frühere Veränderlichkeit nicht
mehr, und die Ueberzeugungen wechseln nicht bei dem leisesten Hauche, der
die politische Atmosphäre aufzuregen scheint. Da wir uns nun zum letzten
Male zusammenfinden, so ist es nicht unnütz, unsere Blicke auf das, was wir
seit fünf Jahren zusammen vollbracht, zurückzuwerfen. Sie werden noch
einmal durch nützliche Arbeiten das Ende Ihres Mandats kennzeichnen, und
wenn Sie in Ihre Departements zurückgekehrt sein werden, so lassen Sie
es nicht unbekannt, daß, wenn wir viele Hindernisse überwunden, viel Nütz-
liches vollendet haben, dieß geschehen ist Dank der hingebenden Mitwirkung
der großen Staatskörper und Dank der Eintracht, die zwischen uns geherrscht
hat; daß aber nichtsdestoweniger Vieles zu thun übrig bleibt, um unsere
Einrichtungen zu vervollkommnen, die wahren Idecen zu verbreiten, um das
Land daran zu gewöhnen, auf sich selbst zu rechnen. Sagen Sie Ihren Mit-
bürgern, daß ich stets bereit sein werde, Alles anzunehmen, was im Interesse
der größten Anzahl ist; aber wenn es denselben am Herzen liegt, das begon-
neue Werk zu erleichtern, so empfehlen Sie ihnen auch, Conflicte zu ver-
meiden, welche nur Mißbehagen erzeugen, die Verfassung, welche Ihr Werk
ist, zu befestigen, in die neue Kammer Männer zu schicken, die, wie Sie, ohne
Rückhalt das gegenwärtige System annehmen, die fruchtlosen Kämpfen ernste
Berathungen vorziehen, Männer, die, beseelt vom Geist der Zeit und von wah-
rer Vaterlandsliebe, in ihrer Unabhängigkeit den Weg der Regicrung erleuchten
und niemals zögern, die Festigkeit des Staats und die Größe des Vaterlandes
über ein Privatinteresse zu schätzen.“
„ Der Senat nimmt den ihm vorgelegten Entwurf einer Antworts-
Adresse mit 121 gegen 1 Stimme (des Prinzen Napoleon) an.