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im Ständerath gestellten Antrag bezüglich Alpeneisenbahnen billige,
wird von demselben mit 76 gegen 66 Stimmen verworfen. Cytel
gibt darauf seine Entlassung als Regierungspräsident, Regierungs-
rath und Ständerath ein.
14. Febr. (Aargau.) Der Bundesrath erklärt sich für die durch die
Volksabstimmung vom 12. Nov. 1862 (s. Jahrg. 1862 S. 304)
beeinträchtigten Rechte der Israeliten im Kanton Aargau.
21. „ (Tessin). Großrathswahlen. Sieg der liberalen Partei.
26. „ Decan Lachat von Delsberg wird zum Bischof von Basel gewählt.
Der von den Vertretern der Diöcesanstände portirte Probst Leu
von Luzern dringt gegenüber der Abneigung der Geistlichkeit nicht durch.
5. März. (Luzern). Der Gr. Rath genehmigt schließlich fast ein-
stimmig die neue Verfassung für den Kanton.
18.,„ (Bern). Der Gr. Rath beschließt ein neues Steuersystem auch
auf den französischen Theil des Kantons auszudehnen.
22. „ (Baselland). Die neue Verfassung wird vom Volke in all-
gemeiner Abstimmung mit einer Mehrheit von bloß 287 Stimmen
angenommen.
26. , (St. Gallen). Landammann Weder nimmt seine Entlassung
von allen seinen Aemtern und tritt ins Privatleben zurück.
29. „ (Luzern). Die neu revidirte Verfassung wird vom Volke in
allgemeiner Abstimmung fast einstimmig angenommen.
6. April. (Aargau). Das aargauische Volk nimmt die vom Großen
Rathe revidirte Verfassung in allgemeiner Abstimmung an.
12. „ (Baselland). Wahl des neuen Landraths. Sieg der ultra-
democratischen Revisionspartei.
22. „ Der Bundesrath richtet eine Verbalnote an den italienischen Ge-
sandten über die angeblichen mazzinistischen Umtriebe in der Schweiz.
24. „ Der Bundesrath läßt den Regierungen von Oesterreich und Ita-
lien die amtliche Mittheilung zugehen, daß kein mazezinistischer Ein-
fall von der Schweiz aus zu besorgen sei.
26. „ (Tessin). Der Gr. Rath beschließt, die Geistlichkeit vom Er-
ziehungswesen ganz auszuschließen, den Religionsunterricht immer-
hin ausgenommen.
3. Mai. (Luzern). Die Neuwahl des Gr. Rathes fällt zu zwei
Drittheilen zu Gunsten der liberalen Partei aus.
11. „ Der Bundesrath lehnt die Aufforderung Englands, sich der di-
plomatischen Intervention der drei Großmächte zu Gunsten Polens
anzuschließen, mit Rücksicht auf die Neutralität der Schweiz ab.
22. „ (Luzern). Der Gr. Rath bestellt die neue Regierung über-
wiegend aus Mitgliedern der liberalen Partei, doch wird auch ein
conservatives und ein radicales Mitglied beigezogen.