Januar bis März 1864. 2 325
3. Febr. (Württemberg). Die Regierung verlangt vom Landtage einen
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Credit von 750,000 fl. behufs Kriegsbereitschaft eines Theils des
württembergischen Armeecorps. ·
,,(Zollverein).WiedereröffnungderZollvereitIs-Conferenzin
Berlin.
„ (England). Eröffnung des Parlaments. Die Thronrede sagt
über die deutsch-dänische Verwickelung bloß, daß „die Lage des Con-
tinents der Königin große Sorge verursache, daß sie, ununterbrochen
bemüht, eine friedliche Ausgleichung der entstandenen Differenzen
herbeizuführen und die Gefahren abzuwenden, welche aus dem Be-
ginn eines Krieges im Norden Europa's entstehen dürften, ihre
Bemühungen im Interesse des Friedens fortsetzen werde."
„ (Dänemark). Der König verläßt das Danewerk und geht
nach der Insel Alsen.
„ (Ver. Staaten). Präsident Lincoln ordnet eine neue Aus-
hebung von 200,000 Mann an, die zunächst durch freiwillige Wer-
bung, nicht genügenden Falls aber durch Conscription bewerkstelligt
werden soll.
. „ (Schleswigy). Feldmarschall Wrangel ordnet auf den 6. d. M.
die Erstürmung des Danewerks durch die Oesterreicher und den
Uebergang über die untere Schlei durch die Preußen an. Der
dänische Kriegsrath beschließt mit 9 gegen 1 Stimme, das Dane-
werk zu räumen und den Rückzug der ganzen Armee nach Norden
zu bewerkstelligen, was während der Nacht geschieht.
„ (Sachsen). Die l. Kammer tritt den Beschlüssen der II. Kam-
mer vom 22. Januar bei. Der Minister v. Beust erklärt, daß
eine Annäherung an die beiden Großmächte unmöglich sei, so lange
dieselben am Londoner Protokoll festhielten.
„ (Nußland). Ein Dekret des Generals Murawiew führt für
Litthauen die russische Sprache als die ausschließliche Geschäfts-
sprache ein. 6
„(Schleswig). Die Preußen bewerkstelligen ohne Widerstand
den Uebergang über die Schlei, die Oesterreicher besetzen die von
den Dänen geräumte Stadt Schleswig und brechen sofort zu deren
Verfolgung auf. Blutiges Gefecht der Oesterreicher bei Oversee
mit der Nachhut der dänischen Armee. Herzog Friedrich wird in
Schleswig als Landesherr proclamirt.
„ (Dänemark). König Christian erläßt von Sonderburg aus
eine (nachher desavouirte) Proklamation an die dänische Armee:
„. Soldaten! Ihr habt freudigen Muth unter langwierigen und starken
Beschwerden bewährt. Empfangt hiefür eures Königs Dankl Das Dane-
werk ist aufgegeben. In Feindes Gewalt sind die Kanonen, welche seinen
Hochmuth zügeln sollten. Offen liegt das Land für den Feind. Tief fühle
ich mit euch, was wir dabei verloren haben. Aber, meine Freunde! Ich habe
nur diese eine Armee zur Vertheidigung des Landes, und eure kriegskundigen