Januar bis März 1864. 341
6/7. März. (Schweden). Volksversammlung in Stockholm zu Gunsten
Dänemarks. Wiederholte Straßenercesse. O„#
7. März. (Preußen). Der außerordentliche Abgesandte General von
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Manteuffel kehrt nach erfolgter Verständigung mit Oesterreich über
das weitere Vorrücken der alliirten Truppen in Jütland wieder
nach Berlin zurück.
„ (Oesterreich und Preußen) notificiren den übrigen Unter-
zeichnern des Londoner Vertrages den Einmarsch ihrer Truppen in
Jütland und erklären zugleich, unter welchen Bedingungen sie nun-
mehr zu einem Waffenstillstand und Conferenzen bereit seien:
„Die .. .. Regierung hatte gehofft, daß das dänische Gouvernement ver-
söhnlichere Gesinnungen an den Tag legen werde. In diesem Fall würden
die beiden deutschen Großmächte sich beeilt haben, ihre militärische Action zu
unterbrechen und auf Verhandlungen einzugehen. Wir mühssen jedoch mit Be-
dauern feststellen, daß unsere Erwartung getäuscht wurde. Die Haltung des
Kopenhagener Hofs, seine Weigerung, an den von England vorgeschlagenen
Conferenzen theilzunehmen, legt uns die Pflicht auf, in den Zwangsmaßregeln
zu beharren, zu denen wir unsere Zuflucht genommen. WMichtige strategische
Erwägungen haben die Ermächtigung begründet, welche dem Obercomman=
danten der österreichisch-preußischen Truppen gegeben wurde, in Jütland ein-
zurücken, um die Stellung seiner Truppen zu sichern und die in Fridericia
zusammengezogenen Dänen im Schach zu halten, indem er sie verhindert, die
Flanken der Armee zu bedrohen, oder alle ihre Kräfte der Vertheidigung der
Düppeler Linie zu weihen. Die beiden Mächte haben um so weniger gezögert,
diese strategische Bewegung zu erlauben, da sie berechtigt waren, Repressalien
gegen die Anordnung der dänischen Regierung zu ergreifen, welche die Weg-
nahme der auf dem Meer befindlichen Schiffe, nicht allein der kriegführenden,
sondern auch anderer Staaten des deutschen Bundes befiehlt. Die hiermit
den militärischen Operationen gegebene Ausdehnung ändert übrigens nichts
an den früheren Erklärungen der . Regierung bezüglich ihrer Stellung
zu dem gegenwärtigen Zerwürfniß. Um noch mehr zu beweisen, daß ihre
versöhnlichen Gesinnungen aufrichtig sind, und daß ihre Absichten sich nicht
geändert haben, erklärt sich die . Regierung bereit, mit Dänemark einen
Waffenstillstand abzuschließen, sei es nun auf der Basis der gegenseitigen Räu-
mung der Stellungen zu Düppel und auf Alsen durch die dänischen Truppen
und der österreichisch= preußischen Armee in Jütland oder des militärischen
uti-possldetis. In einem wie in dem andern Fall stellt aber die .. Re-
gierung die Bedingung in den Wassenstillstand die Einstellung der Feindselig-
keiten auf dem Meer miteinzuschließen, die von beiden Seiten gemachten
Prisen herauszugeben und das über die in den Häfen befindlichen Schiffe
verhängte Embargo aufzuheben. Ebenso erklärt sich die .. Regierung bereit, mit
den betheiligten Mächten in Conferenz über die Mittel zu #treten, die geeignet
wären, den Frieden wiederherzustellen.“
, (Nassau). Versammlung der nassauischen Fortschrittspartei
zu Kastel in Hessen-Darmstadt.
(Schleswig). Einmarsch der Alliirten in Jütland. Die Preu-
Hen werfen die Dänen nach Fridericia zurück, die Oesterreicher be-
setzen nach einem lebhaften Gefechte Veile.
„ (Dänemark) erklärt die preußischen Häfen Swinemünde, Stral-
sund, Wolgast, Greifswald, Cammin und Barth vom 15. März
an in Blokadezustand.
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