Deutschland. 91
tegrität Deutschlands zu wahren und die Bereitwilligkeit der Kammer
erklärt, die Regierung mit den Mitteln des Landes zu Durchfüh-
rung dieses Rechts zu unterstützen.
24. Nov. (Sachsen). Antwort des Ministers v. Beust auf eine Interpella-
tion in der II. Kammer: „Sachsen beantrage am Bunde die Nichtzulassung
eines dänischen Gesandten und Anordnungen, damit das für Holstein
bestimmte Executionscorps mit der den Umständen entsprechenden
Verstärkung in Holstein und Lauenburg einrücke, um diese Bundes-
länder bis zu dem Zeitpunkte besetzt zu halten, wo der Bund sich
in der Lage sehen wird, dem von ihm als rechtmäßig anerkannten
Nachfolger in gedachten Herzogthümern letztgedachte Bundesländer
zu eigener Verwaltung zu übergeben."
„ „ Der Ausschuß des Nat.-Vereins tritt in Berlin zusammen, sendet
eine Deputation an Herzog Friedrich nach Gotha und erläßt einen
Aufruf für Schleswig-Holstein an das deutsche Volk.
25. „ (Sachsen). Die I. Kammer spricht einstimmig „ihre Befrie-
digung mit der von der Regierung in der zweiten Kammer abge-
gebenen Erklärung aus, setzt dabei jedoch voraus, daß dieselbe be-
müht sein werde, auch die Rechte Holsteins auf und an Schles-
wig zur Geltung zu bringen, und erklärt, daß das sächsische Volk
und seine Vertreter die Regierung in dem Bestreben, das Ver-
fassungsrecht der Herzogthümer Schleswig-Holstein, und die Rechte
Deutschlands hinsichtlich derselben überhaupt wie rücksichtlich der
rechtmäßigen Erbfolge zu wahren und fremden Anmaßungen und
fremden Eingriffen gegenüber deutsches Recht und deutsche Ehre zu
schirmen, selbst wenn hierbei die äußersten Mittel ergriffen werden
müßten, in jeder Weise zu unterstützen bereit sei.“ Die lI. Kam-
mer tritt dem Beschlusse einstimmig bei, doch mit dem Zusatze der
rechtmäßigen „agnatischen“ Erbfolge, womit sich auch die I. Kammer
zufrieden erklärt.
„ „ (Preußen). Magistrat und Stadtverordnete von Berlin be-
schließen die Eröffnung einer Subscription für Schleswig-Holstein
und erlassen eine Ansprache an die Bewohner der Stadt.
„ „ (Nassau). Landtagswahlen. Die Regierung erleidet eine voll-
ständige Niederlage. Die künftige II. Kammer zählt 17 Liberale,
6 Clerikale und nur 1 absoluten Anhänger der Regierung.
26. „ (Holstein). Herzog Friedrich verlangt von Dänemark die Räu-
mung der Herzogthümer von dänischen Truppen und die Entlassung
der im eigentlichen Königreich Dänemark befindlichen schleswig-hol-
sleinischen Truppen in die Herzogthümer.
„ „ (Oesterreich). Der Gemeinderath von Innsbruck beschließt
eine Dank= und Zustimmungsadresse an den Reichsrathsabg. Rech-
bauer und Gen. für ihr Vorgehen in der schleswig-holsteinischen
Sache.