9. Schweden und Uorwegen.
26. Jan. (Norwegen). Eine königl. Bekanntmachung ruft wegen Däne-
marks ein außerordentliches Storthing auf den 14. März zusammen.
18. Febr. Der bisherige schwedische Gesandte in Kopenhagen, Graf Ha-
milton, erhält die verlangte Entlassung und kehrt nach Stockholm
zurück.
6/7. März. (Schweden). Volksversammlung in Stockholm für Däne-
mark. Straßencrawall.
14./15. „ (Schweden). Neue Unruhen in Stockholm.
15. „ (Norwegen). Eröffnung des Storthings in Christianig. Thron-
rede des Königs:
„Gute Herren und norwegische Männer! Den uns allen bekannten Er-
eignissen gegenüber habe Ich es für Meine Pflicht erachtet, den Storthing
des Königreichs Norwegens einzuberufen, um durch die Veschlüsse desselben die
nämliche Freiheit des Handelns in Betreff Norwegens zu erlangen, wie solche
Mir in VBeziehung auf Schweden bereits zusteht. Unablässig bemüht, den
beiden Völkern, deren Geschick die Verfassung Meiner Leitung anvertraut
hat, allzuschwere Opfer zu ersparen, so lange nur immer die Verhältnisse es
gestatten, habe ich doch die Möglichkeit nicht außer Acht lassen dürfen, daß
die Forderung solcher Opfer unabweislich werden könnte. Die Verschiedenheit
der in jedem der beiden Reiche geltenden verfassungsmäßigen Bestimmungen
hat deßhalb die Einberufung des Storthings nothwendig erscheinen lassen, um
die Hindernisse zu beseitigen, die sonst den nach Maßgabe der ferneren Ent-
wicklung der Creignisse gleichzeitig in beiden Reichen zu trefsenden Vorkehrun-
gen sich entgegenstellen könnten. Ohne Zweifel wird der Storthing Meine An-
schauung darin theilen, daß beide Brudervölker gleichmäßig sich bereit sinden
sollten, den Anforderungen zu entsprechen, welche die Verhältnisse an sie stellen.“
Als später die Mitglieder des Storthings den Monarchen im
königlichen Palast beglückwünschen, antwortet der letztere u. A.:
„Es hat Mir besonders am Herzen gelegen, Mich in Ihrer Mitte einzu-
finden, um dadurch die Bedeutung an den Tag zu legen, welche Ich an Ihre
Berathungen knüpfe. Die seit Unserer letzten Trennung eingetretenen Ereig-
nisse, deren ganzen Ernst Wir empfinden, verlangen wieder eine gemeinsame
Berathung zwischen König und Volk, und die Betheuerungen, mit welchen
Sie Mich begrüßt haben, verleihen Mir die Ueberzeugung, daß diese Be-
rathungen das gegenseitige Zutrauen befestigen werden, welches Uns die Kraft
gibt, die Prüfungen, wenn sie kommen sollten, mit einander zu tragen. Mit
Vertrauen zum Allmächtigen, der bisher schirmend über die vereinigten König-
reiche gewaltet, werde Ich dahin streben, die Sendung, zu der Ich berufen,