8. Holland.
2. Jan. Kgl. Erlasse stellen die seit 1861 aufgehobenen ministeriellen
Departements für die katholischen und evangelischen Kirchenangelegen-
heiten wieder her, um die Ultramontanen und protestantischen Ortho—
doxen für die Wahlen zu gewinnen. Die für diese beiden Departe-
mens sowie für das der Justiz neu ernannten Chefs gehören der
äußersten Rechten an.
„ Eine kgl. Verordnung löst die Kammer neuerdings auf und setzt
die Neuwahlen auf den 22. Januar, den Zusammentritt der neuen
Kammer auf den 25. Februar an.
„ Neuwahl der II. Kammer. Dieselbe ergibt für die liberale Partei
eine kleine Majorität. Die Minister und die Führer der Conserva-
tiven sind durchgefallen.
25. Febr. Eröffnung der neuen Kammer durch eine Rede des Ministers
des Innern.
2—7. März. II. Kammer: Debatte über eine Interpellation Thorbecke's
14.
bez. der Auflösung der früheren Kammer. Dieselbe führt vorerst zu
keinem Resultate. Nach sechstägiger Debatte wird eine Art Waffen-
stillstand geschlossen, indem
ein Beschluß über die motivirte Tagesordnung des Hrn. Blussé „die
Kammer nach Anhörung der Erläuterungen der Minister ist der Meinung,
daß kein Staatsinteresse die letzte Kammerauflösung erfordert habe und geht
zur Tagesordnung über“ mit 63 gegen 5 Stimmen ausgesetzt wird, um dem
Ministerium Gelegenheit zu geben, neue Beweisstücke über seine auswärtige
Politik beizubringen, jedoch in der Meinung, daß die Entscheidung nicht bis
zu der Behandlung des Budgets der auswärtigen Angelegenheiten zu warten
brauche. ·
„ II. Kammer: Die Regierung deponirt ihre Documente bez. ihrer
Politik betr. Limburg und Luxemburg. Dieselben enthalten weder
viel Neues noch viel Wichtiges zu Gunsten des Ministeriums,