5. Italien.
Anf. Jan. Die Regierung befiehlt, dem Papst die im Staatsschatze vorge-
fundenen ca. 5 Mill. L. Peterspfennig zurück zu geben.
5. „ Der Minister Gadda hat sich mit einer Abtheilung seines Mini-
steriums für Wasser= und Straßenbauten in Rom installirt, um die
Uebersiedelung der Hauptstadt vorzubereiten.
7. „ Der österr.-ungar. Minister Lonyay schließt mit der ital. Regierung
einen Vertrag ab bez. des Privatvermögens der depossedirten österr.
Fürsten. "
12. „ In Rom wird die erste protestantische Kirche eröffnet.
15. „ Die Statthalterschaft in Rom hört mit diesem Tage auf und wird
dasselbe fortan als ordnungsmäßige Provinz verwaltet.
23. „ Der Kronprinz Humbert trifft mit seiner Gemahlin zu längerem
Aufenthalte in Rom ein und nimmt seinen Wohnsitz im Ouirinal.
Derselbe wird von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen.
II. Kammer: beginnt die Debatte über das sog. Garantiegesetz bez.
der Stellung des Papstes und bez. des Verhältnisses zwischen Staat
und Kirche.
„ —26. „ Senat: Debatte über die Verlegung der Hauptstadt von
Florenz nach Rom. Der Gesetzesentwurf wird schließlich mit 94
gegen 39 Stimmen nach der Vorlage der Regierung und den Be-
schlüssen der II. Kammer angenommen und der Antrag, die Verlegung
der Hauptstadt von dem Zustandekommen des sog. Garantiegesetzes ab-
hängig zu machen, verworfen. Der Senat begnügt sich, dießfalls seine
Hoffnung auszusprechen, daß dieses Gesetz vor der Uebersiedelung nach
Rom zu Stande kommen werde.
2. Febr. II. Kammer: schließt endlich nach 11tägiger Berathung die
Generaldebatte über das Garantiegesetz. Alle Verschiebungs-, Ver-
besserungs= und Zusatzanträge werden entweder verworfen oder von
ihren Urhebern selbst zurückgezogen und wird beschlossen, in die Special-
debatte auf Grundlage der Commissionsanträge einzutreten.