13. Griechenland.
2. Jan. Kammer: das Ministerium Zaimis legt derselben noch das Bud-
get für 1872 vor. Dasselbe zeigt ein Deficit von mehr als 3 Mil-
lionen Drachmen.
6. „ Beendigung der Ministerkrisis: Nachdem es dem König gelungen,
die Parteien Bulgaris und Komunduros mit einander auszusöhnen,
ertheilt er Bulgaris den Auftrag, ein neues Cabinet zu bilden, das
derselbe aus beiden Parteien zusammensetzt. Das Präsidium und das
Auswärtige übernimmt Bulgaris selbst.
9. „ Kammer: Trotzdem sich das neue Cabinet auf die beiden Parteien
Bulgaris und Komunduros stützt, erleidet es eine Niederlage, indem
es für sein Verlangen nach einem viermonatlichen Credit die erforder-
liche Stimmenmehrheit nicht zusammenzubringen vermag. Der König
löst daher die Kammer auf und ordnet auf Mitte März Neuwahlen an.
13. März. Das Resultat der Kammerwahlen, die eigentlich nur in Athen
selbst und auf den jonischen Inseln frei und ohne alle Gewaltthätigkeiten
vor sich gegangen sind, weist eine ansehnliche Mehrheit der Regierungs-
partei auf, von der indeß der weitaus größere Theil der Partei Bul-
garis und nur der kleinere der Partei Komunduros angehört, so daß
der erstere, der in der aufgelösten Kammer kaum 12 Anhänger hatte,
in der neven deren 80 —90 zählt.
5. April. Eröffnung der Kammer mit einer gänzlich unbedeutenden Thron-
rede:
Während in derselben der Thatsache der Geburt eines vierten Prinzen
Erwähnung geschieht, wird eines für das Land folgenschweren Ereignisses, der
Auflösung der letzten Kammer und der Gründe derselben, sowie der für Grie-
chenland wichtigsten Frage, der lauriotischen, mit keiner Silbe gedacht. Aus
der Ankündigung, daß die Kammer zwei Budgets, das von 1872 und das
von 1873, zu berathen habe, geht hervor, daß dieselbe nach dem Schlusse
dieser Session erst wieder im Oktober 1873 einberufen werden soll.
28. Juni. Die Regierung leitet mit der französisch-italienischen Gesellschaft
für die Ausbeutung der Laurionbergwerke direkte Unterhandlungen über
eine Ablösung ihrer Rechte und Ansprüche ein.