Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Elfter Jahrgang. 1895. (36)

Serbien. (Mai 7.—27. November.) Griechenland. (Januar 22.) 299 
7. Mai. (Nisch.) Beschlüsse über die königliche Familie. 
Die Skupschtina nimmt einstimmig die Jahresapanage von 360000 fr 
für Milan an und ebenso das Gesetz, wonach die königlichen Eltern und 
Verwandten direkter Linie unter gleichen Schutz wie der König gestellt werden. 
10. Mai. (Belgrad.) Rückkehr der Königin Natalie. 
13. Mai. Verstaatlichung der ganzen Polizei. 
20. Juni. Finanzabkommen. 
In Karlsbad schließt Finanzminister Popovic ein Abkommen mit Dele- 
gierten deutscher und französischer Banken. Die 5 proz. Anleihe soll in eine 
4 proz. konvertiert werden. 
4. Juli. (Belgrad.) Der Finanzrat lehnt das Finanzab- 
kommen ab. Das Ministerium demissioniert. 
7. Juli. Neubildung des Kabinetts. 
Das Präsidium und das Aeußere übernimmt der bisherige Präsident 
des Staatsrats Stojan Nowakowitsch, das Ministerium des Innern der 
bisherige Staatsrat Marinkowitsch; Finanzminister bleibt Stephan Popo- 
witsch, Kriegsminister ist der bisherige General der Reserve und Staats- 
rat Franassowitsch; das Bautenministerium und Handelsministerium über- 
nimmt der pensionierte Staatsbahndirektor Michael Petkowitsch. Der bis- 
herige Ministerpräsident Nikola Christitsch wird Präsident des Staatsrats. 
19. Juli. Die Skupschtina genehmigt mit 164 gegen 54 
Stimmen das Finanzarrangement. 
23. August bis 2. Oktober. König Alexander nach Frankreich. 
16. September. (Belgrad.) Der liberale Parteitag prokla- 
miert Ristitsch zum Führer der Partei. 
27. November. (Belgrad.) Eröffnung der Skupschtina. 
Die Thronrede betont vor allem die Notwendigkeit, die Finanzen zu 
kräftigen. Das Budget weist 66 605200 Francs Einnahmen, 66079612 Fr. 
Ausgaben auf. 
XVIII. 
Griechenland. 
22. Januar. (Athen.) Das Kabinett Trikupis reicht seine 
Entlassung ein. 
Aeußere Veranlassung: Anläßlich einer großen Volksversammlung 
in Athen (am 20.) hatte die Regierung die athenische Garnison ohne den 
Stadtkommandanten, den Kronprinzen zu befragen, dem Polizeipräfekten 
zur Verfügung gestellt. Der Kronprinz ritt deshalb nach dem Versamm- 
lungsplatze und schickte die Truppen in ihre Quartiere. Da Trikupis mit 
einer Beschwerde über diesen Eingriff in die Regierungsmaßrel nicht die 
Zustimmung des Königs fand, trat er zurück. Der wahre Grund ist die 
ungünstige parlamentarische Lage des Ministeriums.
	        
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