242 Spanien. (April.)
Frankreich gerichteten Note vom 16. Mai 1857 vorbehalten hat, und zu-
nächst aus Schiffen der Handelsmarine Hilfskreuzer der Kriegsmarine bilden.
Dieselben werden während des Krieges mit der Kriegsmarine zusammen-
wirken und deren Jurisdiktion unterstehen. Artikel 5. Um feindliche
Schiffe nehmen und Feindesgut unter feindlicher Flagge mit Beschlag be-
legen zu können, werden die Schiffe der Königlichen Marine, die Hilfs-
kreuzer und die Kaperschiffe später das Durchsuchungsrecht auf offenem
Meere und in den Gewässern, welche der Jurisdiktion des Feindes unter-
stehen, gemäß den Bestimmungen des Völkerrechts und den Anweisungen,
die noch bekannt zu geben sind, ausüben. Artikel 6. Unter der Be-
zeichnung „Kriegskontrebande“ werden verstanden: Kanonen, Mitrailleusen,
Haubiten, Gewehre, alle Arten von blanken Waffen sowie Feuerwaffen,
ugeln, Bomben, Granaten, Zündhütchen, Zünder, Pulver, Schwefel,
Dynamit, alle Arten von Explosivstoffen, Effekten, wie Uniformen, Riemen
und Sattelzeug, Artillerie= und Kavallerie-Effekten, Schiffsmaschinen und
überhaupt Kriegsmaterial aller Art. Artikel 7. Alle Kapitäne, Patrone
und Offiziere von Schiffen, welche feindliche Handlungen gegen Spanien
unternehmen, werden als Seeräuber angesehen und nach der Strenge der
Gesetze als solche abgeurteilt, wenn sie nicht, ebenso wie zwei Drittel ihrer
Mannschaft, Amerikaner sind, auch wenn sie im Besfitz von der Regierung
der Vereinigten Staaten ausgefertigter Patente sein sollten.
April. Vergleichung der Seestreitkräfte Spaniens und der
Union bei Ausbruch des Krieges.
Die Flotte der Vereinigten Staaten zählt an dienstbereiten, voll-
wertigen Schiffen 4 Panzerschiffe 1. Klasse von 10 200 bis 11 400 Tonnen,
1 Panzerschiff 2. Klasse von 6300 Tonnen, 2 Panzerkreuzer von 8200 bis
9300 Tonnen, 13 geschützte Kreuzer von 3000 bis 10 000 Tonnen, 6 moderne erst
in den neunziger Jahren gebaute Monitors von 4000 bis 6060 Tonnen, 13 alte
Monitors aus den sechziger Jahren von 1875 bis 2100 Tonnen, 1 Torpedoramm-
schiff von 2155 Tonnen, 1 Dynamitkreuzer von 930 Tonnen und 8 Torpedoboote
von 105 bis 270 Tonnen Deplacement. Außerdem besitzt die amerikanische Ma-
rine, ebenso wie die spanische, eine große Anzahl von ungepanzerten Kreuzern,
Avisos und Kanonenbooten, welche aber modernen Schiffen gegenüber keinen
Gefechtswert besitzen, und deshalb wohl nur zu Truppentransporten und
ferner dazu benutzt werden dürften, den spanischen überseeischen Handel
zu unterbinden. — Zu jenem Bestande sind durch die neuesten Ankäufe der
Vereinigten Staate gekommen: die brasilischen Kreuzer 1. Klasse „Amazonas“,
jetzt „Neu-Orleans“ umgetauft, zur Zeit auf Probefahrten bei Newaastle-
on-Tyne, und „Almirante Abren“, und sollen weiter erworben werden
3 Panzer, 6 Panzerkreuzer, 12 geschützte Kreuzer, 2 Torpedokreuzer und
20 Torpedobootzerstörer. Die 3 Panzerschiffe sind das in Stettin in Um-
bau befindliche brasilische Schiff „24 de Mayo“ von 5000 Tonnen, das
ebenfalls brasilische Schiff „Riachuelo“ von 5800 Tonnen, und das Ar-
gentinien gehörige, in Frankreich in Ausbesserung befindliche Panzerschiff
„Almirante Brown"“ von 4200 Tonnen. Die 6 Panzerkreuzer sind „San
Martino“ (Argentinien) von 7000 Tonnen, in Italien im Bau, „Asamn“
und „Tokiva“ (beide Japan gehörig), von je 9750 Tonnen, in England
im Bau, „Holland“ und „Zeeland“ (beide den Niederlanden gehörig) von
je 3900 Tonnen. Die 12 geschützten Kreuzer find „Esmeralda“ (Chile)
von 7500 Tonnen, „O'Higgins“ (Brasilien) von 8500 Tonnen, „Takasago“
(Japan) von 4150 Tonnen, „Kasagi“ und „Chitose" (beide Japan) von je
4760 Tonnen, „Hai Tien“ und „Hai Chi“ (beide China gehörig) von je
4300 Tonnen. Die 2 Torpedokreuzer sind die brasilischen Kriegsfahrzeuge