362 EGriechesland. (Februar 19.—Dezember 18.)
XVIII.
Eriechenland.
19. Februar. (Athen.) Das der Kammer vorgelegte Budget
veranschlagt die Einnahmen auf 119,4 Millionen, die Ausgaben
auf 114,15 Millionen Drachmen.
24. Februar. Der Kammer werden mehrere Gesetzentwürfe
über die Reorganifierung der Armee vorgelegt.
Die Dienstzeit soll auf 16 Monate herabgesetzt werden. Alljährlich
im Monat Mai werden 36 000 Mann unter den Fahnen stehen. Große
Manöver sollen stattfinden. Eine besondere Kasse zur Beschaffung von
Kriegsmaterial mit einer jährlich verfügbaren Summe von zwei Millionen
Drachmen soll geschaffen werden. Ein Teil dieses Betrages soll aus den
Erträgnissen der Monopolisierung des Sprengpulvers entnommen werden,
welche die Regierung der Kammer vorschlagen wird. Eine andere Vorlage
bestimmt die Abschaffung der Stelle des Oberbefehlshabers der Armee,
welche nach dem Gesetz von 1900 der Kronprinz bekleidet. Der letztere
soll Kommandeur des einzigen zu bildenden Armeekorps werden, welches
die drei bestehenden Divisionen umfaßt. Der Armeekorpskommandeur kann
gleichzeitig General-Inspektor der Armee sein.
25. Juni. Da das Ministerium Delyannis bei einer Ver-
trauensfrage nur eine Majorität von 114 gegen 95 erhält, tritt
es zurück. Es wird ein Ministerium Theotokis gebildet.
8. Juli. Das Ministerium Theotokis tritt zurück und wird
durch ein Ministerium Ralli ersetzt. · '
Ende Juli. Es wird lebhaft für eine Revision der Ver-
fassung agitiert.
14. August. Ministerpräsident Ralli spricht sich in der make-
donischen Frage scharf gegen die bulgarische Agitation aus.
18. Dezember. Das Ministerium Ralli wird durch ein Mi-
nisterium Theotokis ersetzt. Die Ursache des Wechsels find Diffe-
renzen zwischen König und Minister über die Militärreform.