612 Hulsarien. (Dez. 10. 17.) — K#u#ärnien. (Januar Mitte—Nov. 28.)
10. Dezember. Die Sobranje genehmigt den Abschluß einer
Anleihe von 100 Millionen Franken mit dem Wiener Bankverein
mit 121 gegen 22 Stimmen.
17. Dezember. Staatshaushaltsvoranschlag für 1910.
Er beziffert die Einnahmen und Ausgaben auf 172 Millionen Franks
gegenüber den 153 Millionen fürs laufende Jahr. Die Erhöhung der
Budgetziffer ist größtenteils durch die Einstellung der durch die Unab-
hängigkeit des Landes neu geschaffenen Einnahmen und Ausgaben, wie die
Orientbahnen und Leuchttürme, verursacht. Neue Steuern sind nicht vor-
gesehen.
XIX.
Numänien.
Mitte Januar. Der 76jährige Ministerpräsident Demeder
Sturdza, der schon Sekretär des Fürsten Kusa gewesen war, tritt
von seiner Ministerpräsidentschaft zurück. An seine Stelle tritt
Jouel Bratiano.
20. April. König Karl I. feiert seinen 70. Geburtstag.
Als Vertreter des Kaisers ist der deutsche Kronprinz in Bukarest
eingetroffen, der dem König Kenntnis davon gibt, daß ihn der Kaiser zum
königlich preußischen Generalfeldmarschall ernannt hat und im Namen seines
kaiserlichen Vaters den Marschallstab überreicht. Der König verlieh dem
Kronprinzen die Kette zum Orden Karls I.
10. Oktober. In Gegenwart des Königs wird der Hafen
Konstanza am Schwarzen Meer eröffnet. Zugleich verkündet der
König, daß auch die Dobrudscha das Recht der Abgeordnetenwahl
erhalten soll.
12. November. Ministerium.
Nach erfolgter Neubesetzung einzelner Ressorts setzt sich das Kabinett
Bratiano in folgender Weise zusammen: Präsidium und Inneres Bratiano,
Unterricht Sira Haret, Finanzen Emil Costinesco, Aeußeres Alex Djuvara,
Justiz Thomas Stelian, öffentliche Arbeiten Basil Mortzun, Krieg General
Crainiciano, Ackerbau und Domänen Alex Costinesco, Industrie und Handel
Michael Oreano. Die drei Letztgenannten haben dem Kabinett bis jetzt
nicht angehört.
28. November. Eröffnung des Parlaments.
Der König verliest die Thronrede, in der die Beziehungen Rumä-
niens als die besten bezeichnet werden. Durch seine stets maßvolle Tätig-
keit habe Rumänien sich eine Stellung erworben, die ihm das Recht gebe,
als ein wichtiger Faktor der europäischen Politik betrachtet zu werden.
Rumänien habe rastlos an dem Gelingen der Bemühungen aller Staaten
zur Festigung des Friedens mitgearbeitet, der ebenso wie die Ordnung im