Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang. 1911. (52)

I. 
Die österreichisch-ungarische Monarchie. 
1. Januar. (TCisleithanien.) Frhr. v. Bienerth bildet ein 
neues Ministerium (s. 9. Januar.) 
1. Januar. Wegen eines Kehlkopfkatarrhs des Kaisers Franz 
Joseph werden die üblichen Neujahrsempfänge abgesagt. 
2. Janugr. (Böhmen.) Wiederaufnahme der deutsch- 
tschechischen Verständigungskonferenzen, die aber schnell resultatlos 
geschlossen werden. 
2. Januar. (Böhmen.) Der tschechische Schulverein erhielt 
von Prager Damen 350000 Kronen und von amerikanischen 
Tschechen 100000 Kronen als Neujahrsgeschenk. 
3. Januar. (Wien.) Alle Professoren und Dozenten der 
Wiener theologischen Fakultät haben bis auf den Professor des 
kanonischen Rechtes Dr. Scherer den Modernisteneid geleistet. 
4. Januar. (Böhmen.) An Stelle des Grafen Coudenhove 
wird Graf Franz Thun Leiter der Statthalterei, mit dem Auftrag 
des Kaisers, den deutsch-tschechischen Ausgleich herbeizuführen. 
9. Januar. (Cisleithanien.) Zusammensetzung des dritten 
Ministeriums Bienerth. 
Vom bisherigen Ministerium verbleiben im Amte: Ministerpräsi- 
dent Bienerth, Unterrichtsminister Graf Stürgkh, Justizminister Hochen- 
burger, Handelsminister Weißkirchner, Landesverteidigungsminister Georgi. 
Es scheiden somit die Minister Bilinski, Härdtl, Wrba, Ritt und Dulemba 
und Sektionschef Pop aus. Neu ernannt wurden der Sektionschef im 
Arbeitsministerium Graf Wickenburg zum Minister des Innern, Sektions- 
chef Dr. Meyer zum Finanzminister, Abg. Dr. Glombinski zum Eisenbahn- 
minister, Hofrat bei der schlesischen Landesregierung Baron Widmann zum 
Ackerbauminister, Sektionschef Mareck zum Arbeitsminister, Sektionschef 
Zaleski zum Minister für Galizien. 
10. Januar. (Ungarn.) Annahme des Handelsvertrages 
mit Serbien. 
13. Januar. (Ungarn.) Die Anleihe auf dem deutschen 
Markte. 
Im Finanzausschuß erklärte der Obmann Ludwig Lang, daß der 
glänzende Erfolg der Subskription auf die in Deutschland aufgelegte unga- 
rische Anleihe von allen Parteien mit Freude zu begrüßen und der Finanz- 
minister deshalb zu beglückwünschen sei.
	        
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