484 Nlederlande. (Sept. 19.—Nov. 23.) Jãnematki. (Januar 14.)
Aus der Thronrede: Die Beziehungen zu den Mächten sind die
feundschostlichsten In Ostindien sind energische Maßnahmen gegen die
epidemischen Krankheiten ergriffen worden, die dort die Bevölkerung be-
drohen. Schwierigkeiten ergaben sich bei der Ausführung der Grenz-
konvention, die im Jahre 1904 mit Portugal geschlossen wurde, und führten
zu einer Spannung auf der Insel Timor, welche eine tatkräftige Aktion
zum Schutze der Untertanen des Grenzgebietes notwendig machte. Das
nudget schließt etwas günstiger ab als im Vorjahre, doch bleibt die dauernde
Verstärkung der Staatseinnahmen eine dringende Aufgabe. Die Thronrede
kündigt dann Gesetzentwürfe über die Ruhegehälter der Gemeindebeamten
und ihrer Witwen an, ferner über die Regelung des Lebensversicherungs-
wesens, über den staatlichen Telephonbetrieb, über Versicherung der Arbeiter
gegen Berufskrankheiten, und ebenso einen Entwurf über die Verbesserung
der finanziellen und wirtschaftlichen Lage in Surinam.
Auf der Straße findet eine Kundgebung für das allgemeine
Stimmrecht statt, an der sich 20000 Personen beteiligen. Eine Petition
mit 317000 Unterschriften wird der Regierung unterbreitet.
19. September. (Kammer.) Budget für 1912.
Die Ausgaben belaufen sich auf 222 Millionen, von denen 11 Mill.
außerordentliche Ausgaben sind, die Einnahmen auf 200 Millionen. Das
Defizit im ordentlichen Etat wird auf 9 Millionen geschätzt. Um diese
Summe aufzubringen, rechnet der Minister auf 2 Millionen Abgaben aus
der Tabaksteuer, auf ein höheres Erträgnis der Einfuhrzölle infolge der
Tarifrevision und Erhöhung der Einkommensteuer.
11. Oktober. (Zweite Kammer.) Auf Antrag des Sozialisten-
führers Troelstrat nimmt die Kammer die Dringlichkeit für die
Revision der Verfassung zwecks Einführung des allgemeinen Stimm-
rechts an.
16. November. (Zweite Kammer.) Ablehnung des Antrags
der Sozialisten und der unionistischen und der demokratischen Liberalen,
welche die Dringlichkeit für eine Verfassungsänderung zugunsten des
allgemeinen Stimmrechts fordern.
W. November. (Zweite Kammer.) Das Rekrutierungs-
gesetz, das die Zahl der jährlich Eingestellten von 17500 auf
22000 Mann erhöht, wird mit 53 gegen 34 Stimmen angenommen.
XIII.
Dänemark.
14. Januar. (Folkething.) Erste Lesung der Verfassungs-
änderungsvorschläge.
Die Regierungsvorlage bezweckte außer einer wesentlichen Vermehrung
der Wahlkreise die Herabsetzung der Altersgrenze für das aktive und passive
Wahlrecht von 30 auf 25 Jahre und die Ausdehnung der Wahl-