Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Hieberlenbe, (November 1.—23.) hãnenari. (Januar 7.—Februar 6.) 415 
1. November. Die Regierung erklärt den Beitritt zur revi- 
dierten Berner Urheberrechtslbereinkunft vom 13. November 1908. 
11. November. (Haag.) Das Schiedsgericht hat in Sachen 
der ruffisch-türkischen Streilfrage, ob die ottomanische Regierung 
gehalten sei, an Rußland für Nichtzahlung der nach dem Vertrage 
von 1879 zu entrichtenden Kriegsentschädigung Verzugszinsen zu 
zahlen, dahin erkannt, daß die Forderung Rußlands nach seiner 
im Jahre 1891 erfolgten Mahnung zwar grundsätzlich anzuerkennen 
sei, eine Verpflichtung der Türkei zur Zahlung von Verzugszinsen 
aber deshalb nicht vorliege, da, wie aus diplomatischen Kor- 
respondenzen hervorgehe, Rußland unzweifelhaft auf die aus dieser 
Mahnung sich ergebenden Benefizien verzichtet habe. 
23. November. (Zweite Kammer.) Die Scheldebefestigungen 
und die Westmächte. 
In seiner Ankwort auf den Bericht der Sektionen über das Budget 
des hesbe schreibt der Minister, das Projekt der Küstenverteidi- 
ung habe keine Bedeutung für die internationale Politik. Die 
Rlochwon Staatsmänner Westeuropas, mit denen der Minister über den 
Gegenstand gesprochen hade, härten keinerlei Schwierigkeit oder Protest 
gegen das Projelt erhoben. Der Gedanke, in Kriegszeiten den Kanal 
zwischen Dover und Colais zu schließen, der von einem ehemaligen fran- 
rz Floltenkommandanien ausgegangen sei, werde in Pariser Regie- 
rungskreisen als die versönliche Aufzasfung eines Privatmannes angesehen. 
Der Empfang der Königin bei ihrem Besuch in Paris beweise die grosße 
Wertichähung der Freundschaft zwischen den beiden Nationen. 
XIII. 
Dänemark. 
7. Januar. Das Ministerium des Auswärtigen bekennt sich 
zu der von dem Generaldirektor Markus Rubin in den „Preußischen 
Jahrbüchern“ dargelegten Auffassung, daß es eine Torheit sei, wenn 
die Dänen auf beiden Seiten der Grenze noch immer die Rückgabe 
Nordschleswigs als eine praktische Möglichkeit behandelten. 
Ttoydem sandten einige dänische Patrioten ihre Danebrogekreuze 
zurück, um gegen die Dekoration des Gencraldirektors Rubin zu protestieren. 
6. Februar. König Friedrich VIII. wird auf einem Spazier- 
gang, den er in Begleitung seiner beiden Töchter in Kopenhogen 
machte, von einer schweren Bewußtlosigkeit befallen.
	        
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