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worden und man kann annehmen, daß der Bau dieser Schiffe unverzüglich
begonnen werden wird. So ist ein festes Gesüge für künftige Ereignisse
geschaffen, durch das ehrgeizige Pläne ausgeschlossen werden und unter
dessen Schutz sich guter Wille entfalten kann. Hätten die in dem deutschen
Flottengesetz bewilligten Neubauten sich auf die erhöhte Rate von zwei
Schlachtschiffen im Jahr während der nächsten sechs Jahre und die eng-
lischen Neubauten sich auf vier Schiffe beschränkt, so hätten nach Ansicht
der Admiralität drei Schiffe genügt, um das Sechzig-Prozent-Verhältnis
in Dreadnoughts aufrecht zu erhalten. Da Deutschland seine Neubauten
um zwei Schlachtschiffe in der genannten sechsjährigen Periode vermehrt
hat, so werden auch die englischen Pläne für Neukonstruktionen um vier
Schlachtschiffe erhöht werden, von denen zwei in jedem Jahr aufs Stapel
gelegt werden müssen. Somit werden, wie ich bereits im vorigen Juli ge-
sagt habe, in diesem Jahr fünf Neubauten gegen drei ausgeführt werden.
Das englische Bauprogramm der letzten sechs Jahre wird auf diese Weise,
wie ich im Unterhause im vorigen Juli erklärt habe, sich im ganzen auf
25 gegen 14 Neubauten belaufen. Zu diesen neuen Schiffen werden für
jedes der von der deutschen Regierung auf Stapel gelegten Schiffe zwei
weitere Schiffe gelegt werden. Ferner sollen hierzu noch diejenigen Schiffe
kommen, die infolge der neuen Flottenentwicklung im Mittelmeer notwendig
werden. Es freut mich, mitteilen zu können, daß eine solche Entwicklung
gegenwärtig nicht zu bemerken ist. Dazu kommt noch das von den Malanyen-
staaten geschenkte Schiff sowie die drei Schiffe, deren Schenkung Kanada
erwägt. Dies ist die Grundlage unserer Flottenpolitik, welche, wenn sie
kaltblütig während der nächsten Jahre verfolgt wird, unser Land und das
ganze englische Weltreich jedem Druck durch fremde Flotten entziehen wird,
und dessen Durchführung in keiner Weise Streitigkeiten mit unserem
deutschen Nachbarn hervorzurufen braucht. Ich wende mich jetzt den ver-
schiedenen Einwänden zu. Man wird sagen, daß in demselben Verhältnis
wie die britische Ueberlegenheit in Vordreadnoughts verschwindet und die
Dreadnoughts den Hauptteil der Schlachtlinien ausmachen, die gegenwärtige
allgemeine Ueberlegenheit von nahezu 2 zu 1 abgeschwächt werden würde
gegen ein reines Dreadnoughtverhältnis von 16 zu 10. Aber unsere Pro-
gramme ziehen das Veralten der britischen Vordreadnoughts voll in Rech-
nung. Diese Programme bedeuten 25 Schiffe gegen 14, das ist das Ver-
hältnis nicht 16 zu 10, sondern 18 zu 10. Die Differenz zwischen diesen
Programmen und dem Neubauverhältnis von zwei Kielen zu einem beträgt
in diesen sechs Jahren tatsächlich nur drei Schiffe. Man muß aber die
Einführung der Ueberdreadnonghts in Rechnung stellen. Mit dem an-
gedeuteten Programm, das eine Vermehrung um 21 Schiffe für die britische
und um 12 Schiffe für die deutsche Gesamtzahl in sich schließt, gelangen
wir im Jahre 1920 dahin, daß wir 41 fertige oder im Bau befindliche
britische Ueberdreadnoughts, oder, wenn man die kanadischen und malayischen
Schiffe hinzuzieht, 45 gegen 24 deutsche Ueberdreadnonghts haben. Das
heißt ein Uebergewicht in der mächtigsten Schiffsklasse, das dem Verhältnis
von einem zu zwei Kielen sich nähert. Selbst zu jenem Zeitpunkt wird
unsere Ueberlegenheit an Vordreadnonghts nicht gänzlich aufgehört haben,
ins Gewicht zu fallen. Ich habe mich sehr gefreut, in den Zeitungen Be-
richte über die jüngsten Verhandlungen in der Reichstagskommission zu
lesen, daß Herr v. Tirpitz sich folgendermaßen ausgedrückt hat: „Ich sagte
gestern gerade heraus, daß ich das Verhältnis von 16 zu 10 als ein an-
nehmbares Verhältnis betrachte, das bereits vorhanden ist, denn wir haben
acht britische Geschwader gegen fünf deutsche. Mister Churchill hat dic An-
zahl der Schisse genannt, ich zähle nach Geschwadern, das ist einfacher und