Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

656 FSrulsgarien. (Dezember 31.) Ruminien. (Januar 25.—Februar 27.) 
31. Dezember. Der König hat einen Erlaß unterzeichnet, durch 
den das Rücktrittsgesuch des Ministers des Außern Ghenadiew an- 
genommen und Ministerpräsident Radoslawow mit der vorläufigen 
Leitung des Ministeriums des Auswärtigen beauftragt wird. 
– —– — — 
XIX. 
Rumänien. 
25. Januar. Der Gesandte Mischu in London überreichte der 
„Times“ zufolge dem bulgarischen Bevollmächtigten Danew die 
definitiven Forderungen. 
Rumänien verlangt danach ein Gebiet, das Silistria und die Häfen 
Kavarna und Baltschick einbegreift. Die Grenze würde zwölf Meilen nörd- 
lich von Warna und in unmittelbarer Nachbarschaft von Eusinograd, dem 
Landsitz des Königs von Bulgarien, verlaufen. 
2. Februar. (Bukarest.) Taufe des Prinzen Mircea, bei der 
Prinz Eitel Friedrich von Preußen den Deutschen Kaiser vertritt. 
4. Februar. Der Senat stimmt der 1912 in Paris ab- 
geschlossenen internationalen Sanitätskommission zu. 
8. Februar. Die Regierung hat den Gesanden in Sofia Ghika 
zum Unterhändler für die Verhandlungen mit Bulgarien ernannt. 
18. Februar. Die Vertreter der Großmächte legten der Re- 
gierung nahe, vor Anwendung der äußersten Mittel die Mithilfe 
der Großmächte für die Beilegung des bulgarisch--rumänischen Streit- 
falls anzurufen. 
19. Februar. (Bukarest.) Die Vertreter der Mächte kündigten 
an, daß ihre Regierungen den Vorschlag Greys angenommen haben, 
der dahin geht, der bulgarischen und der rumänischen Regierung 
anzuraten, zur Beilegung ihrer Differenzen die Entscheidung der 
Mächte anzurufen. 
21. Februar. Der Ministerrat beschloß in aller Form, das 
Vermittlungsanerbieten der Mächte in dem Streit mit Bulgarien 
anzunehmen. 
22. Februar. (Bukarest.) Königin Elisabeth unterzieht sich 
einer Staroperation durch den Straßburger Professor Dr. Landolt. 
27. Februar. Ergebnisse der allgemeinen Volkszählung Ende 
des Jahres 1912. Danach ist die Bevölkerungsziffer von 5956690 Ein- 
wohnern im Jahre 1899 auf 7248 016 gestiegen. Der Zuwachs be- 
trägt somit über 21 ½ Prozent.
	        
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