Rumãnien. (August 25. — Dezember 18.) Serbien. (Januar 8. 9.) 661
W. August. Im Ministerium des Aeußern find die Rati-
fikationen des Friedensvertrages ausgetauscht worden.
19. Oktober. Albanische Frage.
Die „Ag. roumaine“ ist ermächtigt, die von einem auswärtigen Blatte
gebrachte Nachricht, König Carol habe dem Prinzen Wilhelm zu Wied ge-
raten, den Thron von Albanien einzunehmen, als unrichtig zu erklären.
König Carol hat keinen Rat erteilt und sich in keiner Weise in die alba-
nesische Thronfolgefrage eingemischt.
22. Oktober. Der endgültige Rechnungsabschluß des Finanz-
jahres 1912/13 weist einen Überschuß von 100 406 309 Lei zugunsten
des Staatsschatzes auf.
15. November. Rücktritt des Generalstabschefs Averescu.
2. Dezember. Das Grünbuch.
Nach der amtlichen Darstellung hat Rußland noch während der
Londoner Verhandlungen und bis zum Ausbruch des zweiten Krieges seine
schützende Hand über Bulgarien gehalten und für den Fall einer Besetzung
der bulgarischen Dobrudscha durch Rumänien ganz offen mit Krieg gedroht.
Oesterreich-Ungarn und Deutschland haben die Forderungen Rumäniens
unterstützt, jedoch vor militärischen Schritten gewarnt, da sonst ein europä-
ischer Krieg unvermeidlich würde. Während des ganzen Krieges war
zwischen Bulgarien und Rumänien eine Verständigung möglich, jedoch war
Danew unnachgiebig, da er augenscheinlich auf Rußlands Unterstützung pochte.
13. Dezember. Friedensaufgaben.
Die Kammer nahm einstimmig den Kredit von 428 615 481 Lei zwecks
Ausgestaltung der Eisenbahnen an, deren 3590 Kilometer betragendes Netz
unzulänglich ist und deren Roheinnahmen von 76 800.000 im Jahre 1909
auf 110 900 000 Lei im Jahre 1912 gestiegen sind. Unter den zu erbauenden
Linien sind hervorzuheben: Eine direkte Linie Bukarest—Krajowa, eine auch
für Fuhrwerke benutzbare zweigleisige Eisenbahnbrücke bei Tanderei zur
Verbindung mit Constanza, Eisenbahnlinien von Dorohoju zur Grenze und
von Medschidja über Dobritsch nach Baltschik. Der Entwurf enthält die
Fertigstellung der Petroleumleitung Beicoju—Constanza, die 23 / Millionen
kostet und 1915 beendet sein soll.
18. Dezember. Vom Senat wurde einstimmig ein Gesetzent-
wurf angenommen, der die Genehmigung des Bukarester Friedens-
vertrages sowie die Festsetzung der Grenze zwischen Rumänien und
Bulgarien betrifft.
XX.
Serbien.
8. Januar. Bereiterklärung, nach Friedensschluß die Truppen
von der adriatischen Küste zurückzuziehen.
9. Januar. Kampf gegen die Albanesen in Dibras, die sich
der angeordneten Entwaffnung wiedersetzen.