Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Lerbien. (August 12.—September 9.) 669 
Petschewo, Tsarevo Selo und Doiran befinden mit einem bedeutenden Teil 
des Doiransees. Helden! Durch das Blut, das ihr vergossen habt, durch 
euer Heldentum, eure Selbstverleugnung und durch eure ruhmreichen Siege 
abt ihr erreicht, daß Serbien einen Jahrhunderte alten Wunsch erfüllt hat. 
s Rache für Kossowo genommen und den Flecken von Slivnitza ab- 
gewaschen.“ 
12. August. Das Pressebureau meldet, daß die von aus- 
ländischen Blättern mitgeteilte Nachricht über eine angebliche Ver- 
lobung des serbischen Kronprinzen Alexander mit der Prinzessin 
Helene von Griechenland auf tendenziöser Erfindung beruhe. 
19. August. Die Gesandten der Großmächte haben die Re- 
gierung in einem gemeinsamen Schritt aufgefordert, die serbischen 
Truppen aus Albanien zurückzuziehen. Gleichzeitig haben die di- 
plomatischen Vertreter der Mächte dem Belgrader Kabinett den 
Beschluß der Londoner Botschafterkonferenz über den Schutz der 
Rechte der konfessionellen und nationalen Minderheiten in den unter 
die serbische Herrschaft gelangten bisher türkischen Gebieten in Er- 
innerung gebracht. 
20. August. König Peter hat durch einen Erlaß den Friedens- 
vertrag von Bukarest ratifiziert. 
21. August. (Belgrad.) Das Amtsblatt veröffentlicht einen 
Königlichen Erlaß, durch den das Moratorium bis einschließlich 
10. November verlängert wird. 
Die Demobilisation hat begonnen. Die Post= und Telegraphenzensur 
ist aufgehoben worden. 
1. September. In einer Sitzung der Minister haben der 
Minister für Handel, Ackerbau und Industrie Stojanowitsch und 
der Justizminister Politschewitsch ihre Entlassung gegeben. 
Der erstere demissionierte, weil ihm der Finanzminister einen außer- 
ordentlichen Kredit von 300000 Dinar für die erworbenen Gebiete ver- 
weigerte, Politschewitsch aus Gesundheitsrücksichten. Zum Minister für 
Handel, Ackerbau und Industrie ist das Mitglied der Skupschtina Janko- 
witsch, zum Justizminister der frühere Minister Marko Gjuritschitsch er- 
nannt worden. 
2. September. Scheitern der serbisch-montenegrinischen Grenz- 
verhandlungen. 
Montenegro beansprucht die Stadt Prisren, auf die Serbien nicht 
verzichten will. Der Streit soll nunmehr nach Uebereinkommen durch ein 
Schiedsgericht ausgetragen werden. Schiedsrichter sollen die Könige von 
Griechenland und Rumänien werden. 
9. September. Annexion der eroberten Gebiete. 
Der Annexionsukas sowie die Proklamation des Königs an die Be- 
völkerung der neuen Gebiete werden veröffentlicht. In politischen Kreisen 
verlautet, daß auch die Intervention des russischen Gesandten in Cetinje
	        
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