Montenegre. (Okt. 5.—Nov. 23.) Griechenland. (Anfang Jan.—23.) 679
bereits abgegangen. Nichtsdestoweniger besteht die Befürchtung, daß man
gezwungen sein könnte, energischere Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich
die Lage verschärfen sollte.
5. Oktober. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Proklamation,
worin der König wegen der Ereignisse an der Ostgrenze dem Kriegs-
minister befiehlt, je nach den Bedürfnissen die teilweise Mobilisa-
tion der Armee anzuordnen.
14. Oktober. Die Montenegriner haben die zersprengten Al-
baner auf der Linie Gusinje-Dschakowa zurückgeworfen.
23. November. Ausführung des Bukarester Friedens.
Das „Amtsblatt“ veröffentlicht einen Aufruf des Königs betreffend
die Einverleibung der neuen Gebiete, der besagt: Die neuen Gebiete sind,
obwohl sie zu unsern Opfern in keinem Verhältnisse stehen, und obwohl
wir gezwungen waren, das uns durch die Tradition heilige Skutari sowie
das eroberte Küstengebiet im Interesse des europäischen Friedens und unter
dem Druck der Mächte aufzugeben, immerhin bedeutend. Unser Neuerwerb
gestattet uns, auf eine glänzende Zukunft zu vertrauen. Es wird die Sorge
meiner Regierung sein; den Untertanen in den neuen Gebieten die Sicher-
heit der Person und des Eigentums zu verbürgen und ihnen die Wohl-
taten einer guten Justiz, eines modernen Unterrichts sowie der Religions-
und Gewissensfreiheit zu sichern. Der traditionelle Grundsatz meines Hauses,
jeden als Bruder zu behandeln, wes Glaubens er immer sei, wird streng
geachtet werden.
XXII.
Griechenland.
Anfang Januar. Trotz des Waffenstillstandes der übrigen
Balkanstaaten und der Teilnahme an der Londoner Friedens-
konferenz setzt die Flotte ihre Feindseligkeiten gegen die Türkei und
die Armee die Belagerung von Janina fort.
Mitte Januar. Die Griechische Nationalbank schließt mit
einer Pariser Gruppe unter Führung des Comptoir d'Escompte ein
Vorschußgeschäft von 50 Millionen Franken ab.
16. Januar. Der Hilfskreuzer „Makedonia“ wird, vor dem
Hafen Hermupolis auf Syra liegend, von dem kleinen Kreuzer
„Hamidije“ (Kommandant Revuf Bey) in den Grund geschossen.
17. Januar. Der Hafen des Piräus wird durch Minen gesperrt.
18. Januar. Siegreiches zweistündiges Seegefecht bei Tenedos;
doch kann die türkische Flotte in die Dardanellen zurückkehren.
23. Januar. Kronprinz Konstantin übernimmt den Oberbefehl
über die Epirusarmee.