Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

742 I###. (November 11.—Dezember 8.) 
verletzung von Cawpur, wo Hunde in die Moschee liefen, eine wichtige 
Rolle spielte. In anglo-indischen Kreisen ist man überrascht über die 
weiten Kreise, die die von den jüngeren mohammedanischen Führern ge- 
nährte revolutionäre Bewegung zieht. 
11. November. (China.) Der berüchtigte Räuberhauptmann 
„Der weiße Wolf“, der mit den Aufständischen im Süden Be- 
ziehungen unterhält, hat die Ansiedlung Sianiangtschou in der 
Provinz Hunan überfallen; aus der Provinz Hupeh find eiligst 
Truppen dorthin gesandt worden. 
17. November. (China.) Der Ministerrat hat beschlossen, 
das Parlament aufzulösen und den Zentralverwaltungsausschuß 
anzuweisen, bis zum Ende dieses Jahres neue Vorschriften für das 
Parlament aufzustellen; die Neuwahlen sollen am 15. März statt- 
finden und das Parlament im April einberufen werden. 
20. November. (Japan.) Fürst Yamagata hat wegen seines 
hohen Alters die Präsidentschaft des Geheimen Rats niedergelegt. 
Sein Nachfolger wird der Exministerpräsident und Führer der 
Seynkaipartei, Marquis Saionji. 
21. November. (Britisch-Ostindien.) Die Regierung er- 
suchte die Londoner Regierung, eine strenge und unparteiische Unter- 
suchung über die Behandlung der Inder in Transvaal einzuleiten. 
Die Regierung protestierte gegen die ungerechte Behandlung, fügte 
hinzu, daß die Angelegenheit sehr ernst beurteilt werde und machte darauf 
aufmerksam, daß in Indien überall große Protestversammlungen stattfinden. 
24. November. (Japan.) Einweihung des deutschen Studenten- 
heims zu Tokio in Anwesenheit des Botschafters Grafen Nex, des 
deutschen Generalkonsuls in Dokohama Thiel, japanischer Professoren 
und der Mitglieder der deutschen Kolonie. 
27. November. (China.) Präsident Juanschikai hat einen 
Erlaß herausgegeben, nach welchem die seit 2000 Jahren geübte 
Konfuziusverehrung unter der Neuzeit angepaßten Formen aufrecht- 
erhalten werden soll. 
1. Dezember. (Japan.) Beziehungen zu Mexiko. 
Vier Mitglieder der mexikanischen Spezialgesandtschaft, die beauftragt 
ist, der japanischen Regierung den Dank für ihre Teilnahme an der meri- 
kanischen Jahrhundertfeier auszusprechen, sind in Tokio eingetroffen. Seit 
ihrer Ankunft sind sie unausgesetzt mit Verhandlungen wegen Ankaufs von 
Waffen und Munition von dem unter dem Namen Taiho Schokai bekannten 
japanischen Syndikat beschäftigt. 
8. Dezember. (China.) Meutereien. 
In Talifu, in der südwestlichen Provinz Jünnan, haben drei Regi- 
menter gementert, die Offiziere niedergeschossen, die Waffenlager und eine 
höhere Schule überfallen und einen Lehrer sowie mehrere Studenten und
	        
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