Neberit Iber bie yoliliscke Gutwidhtung des Jahrrs 1913. 825
teil ihrer Bestrebungen wurde durch die Begründung einer Bundes-
flotte, die aus dem Schlachtschiff „Australia“ und den Kreuzern
„Sydney“, „Melbourne“ und „Encounter“ nebst drei Torpedoboots-
zerstörern bestand, wirklich durchgeführt. Ebenso regte sich in Neu-
seeland der Drang nach einer kleinen Flotte, damit die britischen
Besitzungen im Stillen Ozean in Zukunft die Seeherrschaft an sich
reißen konnten.
In Afrika trat die Frage, ob Rhodefia in die südafrika-
nische Union aufsgenommen werden sollte, durch die darauf gerichteten
Bestrebungen des Ministerpräsidenten von Transvaal, Generals
Botha, in den Gesichtspunkt der praktischen Politik. Die englisch
sprechende und imperialistisch gesinnte Bevölkerung dieses Gebietes
widerstrebte aus Abneigung gegen die Sprache und Politik der
Afrikanders dieser Angliederung und hat sie zunächst verhindert.
Die Union hatte mit gefährlichen Aufständen der Inder und Kaffern
zu kämpfen. In Abessinien erfolgte am 22. Dezember der längst
erwartete Tod des Negus Menelik II. Die Unterwerfung Tripoli-
taniens und der Cyrenaica unter die Herrschaft Italiens schritt
unaufhaltsam weiter. In Marokko wurde die internationale Ver-
waltung von Tanger geordnet und als Hauptstadt des westlichen
Teils des französischen Protektoratsgebiets die alte heilige Stadt
Rabat statt Casablancas bestimmt.
Von Asien machte im Jahre 1913 Persien der europäischen
Politik am wenigsten Sorge. Das am 16. Januar vom Regenten
ernannte Ministerium bemühte sich, den Frieden im Innern herzu-
stellen und für die Wohlfahrtspflege die ersten Anfänge zu schaffen.
Man nahm dazu einen gemeinschaftlichen Vorschuß Rußlands und
Englands in Anspruch und gestattete den ersten Eisenbahnbau auf
persischem Boden (S.741). Für die Organisierung der Polizei in
Teheran wurden drei schwedische Offiziere gewonnen und den Eng-
ländern gestattet, die Küstenbeleuchtung vorzubereiten. Um den
Krieg, den die Türkei gegen die christlichen Balkanstaaten zu führen
hatte, kümmerte sich Persien gar nicht, obwohl es selber Grenz-
streitigkeiten mit dem türkischen Nachbar in der Schwebe hatte.
Dagegen regte sich die islamitische Bewegung in Britisch-Ost-
indien. Sie nahm mit einer mohammedanischen Massenversamm-