Daes Pertschte Reith und seint einzelnen Glieter. (März 13. u. Mitte.) 137
nichts übrig als schweigende Nichtbeachtung. (Lebhafter Beifall r.) Ich ent-
lasse keine Offiziere und stelle keine Offiziere an. Die Offiziere stellt der
Allerhẽchste Kriegshert an, und zwar auf Grund von Vorschlägen der Vor-
gesetzten. Das pflichtmäßige Urteil der Vorgesetzten ist dafür maßgebend,
und was die Vorgesetzten im Falle Hrandenstemn berichtet haben, habe ich
mitgeteilt. Daran läßt sich durch weitere Erklärungen nichts ändern.“
13. März. Auf dem Gebiet der Funkentelegraphie wird ein
bedeutender Fortschritt erreicht. Die von der Großstation Nauen
aufgegebenen drahtlosen Versuchstelegramme wurden zum ersten Male
auf der Telefunkenstation Windhuk in Südwestafrika gehört.
Mitte März. (Preußen.) Aus der dem preußischen Land-
tag vorgelegten Denkschrift des Jahres 1913 über die Ausführung
des Ansiedlungsgesetzes in den Provinzen Westpreußen und Posen:
Von den 1913 zum Kauf insgesamt angebotenen 142284 ha =
25 Quadratmeilen, dem höchsten Landangebot in den letzten sechs Jahren
außer 1911 mit einem Angebot von 157088 ha), wurden im ganzen
18841 ba für 34307456 / für Ansiedlungszwecke erworben. Dieser Land-
erwerb verteilt sich auf eine Herrschaft, 11 Rittergüter, 25 sonstige Güter
mit einem Flächeninhalt von 15 568 ha und 25 bäuerliche Grundstücke mit
794 ba, außerdem 9 Staatsdomänen mit 2479 ha. Davon wurden 4 Be-
sibungen mit 1655 ha auf Grund des Enteignungsgesetzes, 4 Besitzungen
mit 524 ha in der gerichtlichen Zwangsversteigerung, die übrigen im freien
Grundstücksverkehr erworben. Aus polnischer Hand stammen 4313 ba, d. i.
22,9 Prozent des Gesamterwerbs, ein günstiger Prozentsatz, der in den
sechs letzten Jahren (6,4 bis 13,7 Prozent polnisches Land) nur im Jahre
1912 mit 32,3 Prozent übertroffen wurde. Der für das Hektar gezahlte
Durchschnittspreis ist für das Berichtsjahr am höchsten, ein Zeichen dafür,
daß die Bodenpreise in Posen und Westpreußen einerseits wegen der an-
dauernden landwirtschaftlichen Verbesserungen, anderseits wegen der deutschen
und polnischen nationalen Bodenpolitik noch immer weiter in die Höhe
gehen. Der seit dem Bestehen der Ansiedlungskommission seit 1886 durch-
geführte gesamte Landerwerb beträgt bis jetzt 438560 ha = 7718 Quadrat-
meilen (jür 448989949 4); davon stammen aus deutscher Hand 313657 ha
71.5 Prozent), aus polnischer Hand 124903 ha (28.5 Prozent). Der durch-
schnittliche Kauspreis für das Hektar aus polnischer Hand ist etwas ge-
ringer als der für deutsches Land. Der Durchschnittspreis für sämtliche
bisher von der Ansiedlungskommission erworbenen Liegenschaften beläuft
sich auf 1024.4“ für das Hektar; 1912 auf 988 M
Das Landerwerbsgeschäft der Kommission hängt eng zusammen mit
dem Ansiedlungsgeschäft: denn das gekaufte Land soll mit deutschen Bauern,
Handwerkern und Arbeitern besetzt werden. Gegenüber den im Jahre 1913
gestellten 7874 Ansiedlungsanträgen (davon nur 241 von Katholiken) wurden
über 1109 Ansiedlerstellen Verträge geschlossen und 823 Stellen mit 9548 ha
Durchschnittsgröße jeder Stelle 11,6 ha) endgültig vergeben. Daraus ergibt
sich, daß die Nachfrage ansiedlungslustiger Deutscher siebenmal größer ist
als das staatliche Angebot, das sich natürlich nach den zur Verfügung
stehenden Mitteln und Ländereien richten muß. Die Stellenvergebung 1913
war übrigens die geringste in den letzten zehn Jahren, von denen 1907
mit 1660 Genehmigungen an der Spitze steht. Das Besiedlungsergebnis
1913 kommt, anschaulich gesprochen, etwa der Gründung von 24 Dörfern
mit je 400 ba Stellenland gleich. Im ganzen sind bis jetzt seit 1886