Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreißigster Jahrgang. 1914. Erste Hälfte. (55a)

Kriezschrenik. XXI 
Westen. Die französische 5. Kavalleriedivision von deutscher Ka- 
vallerie bei Pervez (nördlich Namur) unter schweren Verlusten zurück- 
geschlagen. — Bayerische und badische Truppen werfen die bis Weiler 
(15 Kilometer nordwestlich Schlettstadt) vorgedrungene französische 55. In- 
fanteriebrigade über die Vogesen zurück. Auch im Oberelsaß (bei Alt- 
kirch) werden die eingedrungenen starken französischen Streitkräfte 
zurückgeschlagen. 
Osten. Eindringen der russischen Njemenarmee mit weit überlegenen 
Kräften in Ostpreußen. Das l. preußische Armeekorps wirft den auf 
Gumbinnen vorgehenden Gegner zurück. Da gleich zeitig die Nachricht 
vom Vormarsch weiterer feindlichen Kräfte aus der Richtung des Narew 
gegen die Gegend südwestlich der Masurischen Seen eingeht, wird die 
deutsche Ostfront zurückgenommen. 
Süden. Oestlich von Visegrad-Rudo (an dem Drinaübergang der 
Straße von Serajewo) werden 30 serbische Bataillone nach hartnäckigem 
Kampfe zurückgeworfen. Das deutsche Skutaridetachement nimmt erfolg- 
reich daran teil. 
Westen. Truppen aller deutschen Stämme erringen unter Führung 
des Kronprinzen Rupprecht zwischen Metz und den Vogesen (Linie 
Delme-Saarburg) einen glänzenden Sieg über acht französische Armee- 
korps (mehr als 10000 Gefangene, über 50 Geschütze erbentet!. — Die 
Deutschen rücken nach einem siegreichen Gefecht bei Tirlemont in 
Brüssel ein. 
u. Westen. Beginn der Beschießung der Festung Namur. 
Often. Siegreiches Gefecht der österreichischen Kavallerie bei Tomaczow. 
Westen. Die Armee des deutschen Kronprinzen wirft bei Longwy 
den Feind zurück. Die Armee des Kronprinzen Rupprecht hat auf der 
Verfolgung die Linie Lunéville-Blamont erreicht. 
Westen. Einzug des XXI. Armeekorps in Luncville. Die Beute er- 
höht sich auf 150 Geschütze. Die Armee des deutschen Kronprinzen 
setzt die Verfolgung vorwärts Longwy sort. Die zu beiden Seiten von 
Neufchateau vorgehende Armee des Herzogs Albrecht von Württem- 
berg schlägt eine über den Semois vorgedrungene Armee vollständig. 
Westlich der Maas gehen deutsche Truppen gegen Maubeuge vor. Eine 
englische Kavalleriebrigade wird geschlagen. 
3.—25. Osten. Siegreiche Kämpfe der Armee Dankl bei Krasnik und 
24. 
Frampol gegen die russische 4. Armee, die auf Lublin zurückgeworfen wird. 
Westen. Vier Forts der Festung Namur und die Stadt in deutschen 
Händen. 
25. Westen. Vier belgische Divisionen, die einen Ausfall aus Antwerpen 
versuchen, werden bei Mecheln zurückgeworfen. Franktireurüberfall auf 
deutsche Truppen in Löwen. Fall der letzten Forts der Festung Namur. 
Osten. Schwere Kämpfe des Lemberger Korps bei Busk, des Grazer 
und Siebenbürger Korps bei Zloczôw gegen überlegene russische Streit- 
kräfte (Beginn der ersten Schlacht bei Lemberg). 
Seekrieg. Der kleine Kreuzer „Magdeburg“, der bei einem Vor- 
stoß im Finnischen Meerbusen im Nebel auf Grund geraten ist, wird, 
da Rettung nicht möglich, von der Besatzung in die Luft gesprengt. 
Der größte Teil der Besatzung wird von einem deutschen Torpedoboot 
gerettet. — Auch der Hilfskreuzer „Kaiser Wilhelm der Große“, der 
von dem englischen Kreuzer „Highflyer“ in den neutralen Gewässern 
der spanischen Kolonie Rio de Oro angegriffen wird, wird vom Kom- 
mandanten freiwillig vernichtet. 
Westen. Die Armee Kluck wirft die englische Armee bei Maubeuge
	        
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