XXII Kriegschreuik.
zurück. Longwy nach tapferer Gegenwehr genommen. Das Oberelsaß
bis auf geringe Abteilungen westlich von Kolmar von den Franzosen
geräumt.
26.—29. Osten. Die russische Narewarmee (5 Armeekorps und 3 Kaval-
leriedivisionen) wird durch General v. Hindenburg in der Schlacht bei
Tannenberg (Linie Tannenberg — Gildenburg—Neidenburg—Ortels.
burg) vernichtend geschlagen (mehr als 90000 Gefangene, das gesamte
Artilleriematerial erbeutet).
26.—1. Septbr. Osten. Siegreiche Kämpfe der Armee Auffenberg gegen
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die russische V. Armee bei Zamosé und Komarôw. Die Armee Dankl
dringt unter schweren Kämpfen bis auf einen Tagemarsch von Lublin vor.
Kolonien. Uebergabe von Togo. — Japanisches Geschwader unter
Vizeadmiral Kato vor Tsingtau.
Westen. Die englische Armee von der Armee Kluck südwestlich von
Mauberge erneut geschlagen. Französische und belgische Truppen von
den Armeen Bülow und Hausen zwischen der Sambre, Namur und
der Maas zurückgeworfen. Die Armee des Herzogs von Württemberg
überschreitet die Maas. Die Armeen des deutschen Kronprinzen und
des Kronprinzen von Bayern weisen Angriffe starker feindlicher Kräfte
zurück. Die Armee Heeringen setzt die Verfolgung in den Vogesen fort.
Osten. Infolge Vordringens starker russischer Kräfte in Ostgalizien
räumt die österreichische 2. Armee (v. Böhm-Ermolli) Ostgalizien bis
zur Gnila Lipa.
Seekrieg. Seegefecht nordwestlich Helgoland. Auf deutscher Seite
sinken die Kreuzer „Ariadne“, „Köln" und „Mainz“; die englische
Flotte erleidet schwere Beschädigungen.
Westen. Die englische Armee, die nördlich St. Quentin vollständig
geschlagen wurde, befindet sich in vollständigem Rückzug. Südöstlich
von Méczieres überschreiten deutsche Truppen in breiter Front die
Maas. Manonviller, östlich von Lunéville, das stärkste der französischen
Sperrforts, gelangt in deutschen Besitz.
Kolonien. Samoa von den Engländern ohne Kampf besetzt.
Osten. Räumung von Czernowitz. — Aufgabe der Front Przemys-
lany— Rohatyn (südöstlich Lemberg!.
Westen. Weiteres siegreiches Vordringen der deutschen Armeen.
Es siegen Armee Kluck bei Combles, Bülow bei St. QOuentin, Hausen
bei Rethel, Herzog von Württemberg und deutscher Kronprinz an der
Maas. Fall des Forts Les Ayvelles und der Festung Montmedy.
Westen. Fall der Festung Givet.
September.
Süden. Die französische Mittelmeerflotte bombardiert Cattaro.
Westen. Zehn französische Armeekorps werden von der Armee des
deutschen Kronprinzen zwischen Reims und Verdun zurückgeworfen.
1.—5. Osten. Die Armee Auffenberg bricht ihren siegreichen Vormarsch
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in Russisch-Polen ab und nimmt zur Unterstützung der schwerbedrängten
Armeen in Galizien eine Stellung Rawaruska— Wereszyca-Linie ein.
Often. Räumung Lembergs. Die III. österreichische Armee (v. Bruder-
mann zieht sich hinter die Wereszyca-Linie zurück.
Westen. Sämtliche Sperrbefestigungen im nördlichen Frankreich
(außer Manbeuge) in deutschen Händen. Die Kavallerie der Armee
Kluck streist bis vor Paris. Die Armeen Bülow, Hausen und Herzog
von Württemberg überschreiten die Aisne-Linie; einzelne Vorhuten
erreichen bereits die Marne. Gegen Reims ist der Kampf eingeleitet.