XXVIII Kriegschronik.
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Kolonien. Der österreichisch-ungarische kleine Kreuzer „Kaiserin Elisa—
beth“ auf der Reede von Tsingtau von der Besatzung selbst versenkt.
Often. Entsprechend der strategischen Lage in Russisch-Polen werden
die aussichtsreich sich gestaltenden Kämpfe am San und im Raume
um Chyröw abgebrochen und die Truppen in günstigere Stellungen
zurückgenommen.
Türkei. Das türkische Kanonenboot „Doruk Reis“ bei Smyrna
vernichtet.
Westen. Gesechte bei Soissons um den Besitz der Dörfer Chavonne
und Soupir werden zugunsten der Deutschen entschieden. — In den
Vogesen Gefecht bei Markirch.
Seekrieg. Deutsche Rriegsschisfe beschießen die Befestigungen von
Yarmouth an der englischen Ostküste.
3.—5. Kolonien. Die bei Tanga (Deutsch-Ostafrika) gelandeten Eng-
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länder geschlagen und zur Wiedereinschiffung gezwungen.
Scekrieg. Der große Kreuzer „VYorck“ gerät im Jadebusen auf eine
Minensperre und sinkt. Die Hälfte der Besatzung gerettet. — Der kleine
Kreuzer „Karlsruhe“ sinkt im Atlantischen Ozean infolge Explosion.
Türkei. Englische und französische Kriegsschiffe beschießen erfolglos
die Dardanellen.
Westen. Eroberung eines Stützpunktes im Bois Brulé (südwestlich
von St. Mihiel).
Ofsten. Drei russische Kavalleriedivisionen an der Warthe (oberhalb
Kolo) versprengt.
Süden. Beginn des Angriffs gegen die serbischen Stellungen bei
Krupanj.
Westen. Gefechte bei Ppern und Noyon. Soupir und der west-
liche Teil von Sapigneul geräumt.
Kolonien. JFall von Tsingtau. Verlust an Gefangenen 2300 Mann.
Often. Die Russen erreichen in Galizien die Dunajeclinie. Sie
haben sich der Karpathenpässe bemächtigt und Przemysl aufs neue ein-
geschlossen.
Türkei. Niederlage der Russen bei Karakilissa an der kaukasischen
Grenze. Die türkische Flotte bombardiert den Kaukasushafen Poti. —
Die türkische Armee überschreitet die ägyptische Grenze. Zweiter miß-
glückter Landungsversuch der Engländer bei Akaba.
Westen. Am Westrande der Argonnen eine wochenlang umkämpfte
wichtige Höhe bei Vienne le Chateau von deutschen Truppen genommen.
Osten. Starke russische Kräfte nördlich des Wysztyter Sees zurück-
geschlagen.
Süden. Die serbische 3. Armee unter General Paul Sturm und
die 1. Armee unter General Peter Bosovic (zusammen zirka 120000
Mann) in der Linie Loznica—RKrupanj—jubovija entscheidend ge-
schlagen und gegen Valjevo zurückgeworfen.
Often. Deutsche Kapvallerie zersprengt bei Konin (Westpolen) eine
russische Vorhnt.
Seekrieg. Der Kreuzer „Emden“ geht nach ruhmreichem Kampfe
gegen den australischen Kreuzer „Sydney“ bei den Corosinseln im
Indischen Ozean zugrunde. Der größere Teil der Besatzung unter
Korvettenkapitän v. Müller kriegsgesangen. Eine zur Zerstörung des
Kabels auf einer der Inseln gelandete Abteilung entkommt auf dem
kleinen Dampfer „Ayesha“ unter Führung des Kapitänleutnants v. Mücke
nach Arabien (19. Jannar 1915) und gelangt von dort auf dem Land-
wege über Konstantinopel in die Heimat.