Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreißigster Jahrgang. 1914. Zweite Hälfte. (55b)

Anhaus IV. Nachtras. (August 6.) 1087 
12.—14. Mai. (München.) 32, anglikanische Kirchenkonferenz- 
16. Mai. (Köln.) Eröffnung der Deutschen Werkbundaus- 
stellung. 
16. Mai. (Rom.) Eröffnung des Internationalen Frauen- 
kongresses. 
15.—25. Juni. (Haag.) Dritte Internationale Opiumkonferenz. 
Trotz der noch nicht beseitigten Weigerung der Türkei und Serbiens, 
dem Abkommen von 1912 beizutreten, wird beschlossen, das Abkommen. 
nunmehr in Kraft treten zu lassen. 
16. Juni. (Christiania.) Eröffnung der Spitzbergenkonferenz. 
Vertreten sind Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, 
Vereinigte Staaten von Amerika, Frankreich, Holland, Rußland und Deutsch- 
land. Der norwegische Gesandte in Kopenhagen Hagerup wird zum Vor- 
sitzenden der Konferenz gewählt. Die Grundlage der Verhandlungen bildet 
ein von Norwegen, Schweden und Rußland gemeinsam ausgearbeiteter 
Entwurs, der einen Ausgleich zwischen den Standpunkten dieser drei Staaten 
bezeichnet und der Spitzbergen als neutrales, der wirtschaftlichen und- 
wissenschaftlichen Arbeit aller Nationen offenstehendes Gebiet anerkennt. 
18. Juni. (Brüssel.) Eröffnung der Internationalen parla- 
mentarischen Handelskonferenz. 
Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: Gleichmäßige rechtliche 
Wirkungen des Konkurses in den verschiedenen Staaten, Vereinheitlichung. 
des Pfandrechts, allgemeine Anerkennung der Schiedsgerichtsklaufsel, überein- 
stimmende Grundsätze in der handelspolizeilichen Gesetzgebung, internatio- 
nale Bereinbarung über die Beaussichtigung der Versicherungsgesellschaften. 
21. Oktober. (Batavia.) Eröffnung der Internationalen 
Gummiausstellung. 
Anhang IV. 
Nachtrag. 
6. August. Zur Kriegssitzung des englischen Unterhauses- 
(S. 557 ff.). 
Für die Gegnerschaft, die Greys Politik in streng christlichen Kreisen 
Englands, vor allem bei den Anhängern der kirchlichen Freundschaftsbestre- 
bungen, begegnete, bieten einige Unterhausreden vom 6. August, die erst 
jüngst (s. „Die Eiche“ Jahrg. V Nr. 1, Berlin, Fr. Zillessen) bekannt geworden 
sind, bedeutsame Belege. Dem deutschen Standpunkte sind freilich diese 
Friedensfreunde nicht gerecht geworden; auch haben sie der Regierung ihre 
Unterstützung nicht versagt. Aus den Reden seien folgende Stellen mitgeteilt: 
Ponsonby: Der Krieg ist nicht durch den Schristwechsel im Weißbuch. 
entstanden. Die Kriegsursachen liegen viel weiter zurück; ich bin ein scharfer 
Gegner der eingeschlagenen Politik, die in diesen Krieg geendet hat. Ich. 
mißbillige die Politik der großen Rüstungsausgaben, die durch die geheime 
Diplomatie verfolgt wurde, und die die Fortsetzung der Politik des Mächte- 
gleichgewichts ist. Der gegenwärtige Krieg ist ein Krieg der Diplomaten.
	        
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