so unregelmäßig bekomme, solle sie sich doch Butterreserven anlegen, um
einen Ausgleich zu haben!
Immerhin, wenigstens in der Theorie lag die Sache jetzt klar. Der
Stadt war nach der Einwohnerzahl und der Wochenkopfmenge ein be—
stimmtes Quantum Fett zugewiesen, und zwar rund 216 Ztir. monatlich,
wobei das Verhältnis von Butter und Margarine allerdings leichten
Schwankungen unterworfen war. Nur der Margarinepreis bedurfte noch
einer Regelung. Den Kommunalverbänden war aufgegeben worden, die
Margarine an die Kleinhändler nur mit einem Aufschlag von 4 Pfg. je
Pfd., d. h. zu 1,87 41 abzugeben. Dabei verlangte die zuständige Pro-
vinzial-Mahrungsmittelstelle (P.)), der wir später noch oft begegnen
werden, für sich eine Provision von 1 0, sodaß der Magistrat Stolp
schon 1,85 K selbst zahlen mußte und von der nun bleibenden Spanne
von 2 Pfg. Fracht und Nollgeld nicht bezahlen konnte, wenn er nicht
selbst mit Verlust arbeitken wollte. Auch diese Schwierigkkeit ließ sich
aber ausgleichen.
Die Margarinelieferungen blieben zwar nach wie vor unregelmäßig,
aber wenigstens die Butter ging in der vorgeschriebenen Menge einiger-
maßen pünktlich ein. Allerdings wurde im Juni die Gesamtfettmenge
auf 206 Ztr. herabgesetzt, und es kam wieder zu erheblicher Mißstim-
mung in der Bevölkerung. Die Schriftleitung der Zeitung für Hinter--
pommern klagte über die unerkräglichen Fettverhältnisse und verlangte
dringend nach Aufklärung, und auch der Magistrat mußte wieder einmal
in die Oeffentlichkeit flüchten und bekannt geben, daß, nachdem Urlau-
ber, Kranke, Krankenhäuser, Gasthöfe, Schwer- und Schwerstarbeiter
vorweg befriedigt seien, je Kopf und Woche eben nur 42 gr Fett übrig
blieben. Da meldete sich plötzlich die P Fe.: in der maßgebenden Ver-
ordnung sei ein Rechenfehler vorgekommen, und die Stadt habe Anspruch
auf 256 Zkr. monatlich, sodaß wenigstens für August 39,6 Ztr. nachträg-
lich überwiesen würden! Daß diese Nachlieferung sich bis Ende Sep-
kember hinzog, wurde anscheinend als nicht weiter erskaunlich empfunden.
Diese jetzt zugebilligten 256 Ztr. entsprachen allerdings immer noch nicht
den vom Magistrak aufgestellten Forderungen, der dem Fettbedarf die
taksächliche Einwohnerzahl mit 34 600 zugrundelegte, während die Pye.
immer noch von der bei der letzten Volkszählung festgestellten Zahl von
33295 ausging.
Vom Dezember 1917 an krat ein neuer Fettverteilungsplan in Kraft,
nach dem je Kopf und Woche nur noch 70 gr Fett verabreicht werden
5P 83