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aber, laͤßt sich allerdings beweisen, daß der Antessengau ein
subpagus des Mattichgaues gewesen, wenn man anders die
1Urkunde unverstümmelt gibt. Sie heißt „Loca Pra-
Gurtana, Luphinesbach, (dieß hat H. v. L. ausge-
lassen) Pollmga, Hohinhart; Allheim, Osternaha in
matichgowe, * dann folgt freylich Draetereaque Chor-
Phaim etc. Hund M. S. I. 254. Aber gerade jenes Lauf-
senbach liegt nahe bey Schärding, also mitten im Antessengau,
und wird doch ausdrücklich im Mattichgau genannt. Das
Gleiche gilt von Osternach, welches sogar an der Antessen
selbst liegt, also gewiß zum Gau gehörte.
36. Der Mattichsau.
Seine westliche Grenze bildet der I Inn, die südliche folgt
von Tittmaning bis Irrstorf, genau jener des Erzbisthums
Salzburg (schließt also den irüsse und Straßwalchen zum
Mattichgau ein, vergl. die Urkunde Nro XlIII. in Juv. )
zieht nun, den Irrschsee einschließend, den Mondsee theilend
an die Unterach, und von dieser an die Sprenzel, von wo
dann der Hausruck die weitere Ostgrenze gegen den Traun-
gau bildet. — Was übrigens die Welfen hier und im At-
tergau besaßen, dürften wohl mit mir alle Geschichtofreunde
urkundlich erbrtert wünschen.
37. Aktergau.
Dessen Grenze gibt Winklhofer in der zirtirten Abhand-
lung deutlicher so an: Ostlich der Traunsee, denn Mühlbach
am Stein gehörte noch zum Gau, Rördlich die Vöggl (und
jenseits derselben, noch der Distrikt von Frankenburg, Vockl-
bruck, Vöcklmarkt und Frankenmarkt, bis an den Keeen,
Hönhart und Hausruck Wald). Westlich die Sprenzel und
Wangau. Stldlich der Weissenbach und die Ischel.
Als ein kleiner subpagus wird der Rebgau (Repa-
gowi) genannt, ein späterer Comitat mit dem Umfang der
heutigen preysingischen Grasschaft Orth. Eine Urkunde von
1134 sagt: — duoniam Pülgrimus de Wenge homo
liber et Wezelo ministerialis comitis Ad elber ti
de Rebgowe ponte xekkelaha, (Vöckibruck) an den
Erzbischof von Salzburg übergeben.“ Wiener Archiv 1826
Nro 140 und 150.