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denz nicht mit dahin? Warum ward dieser Strich Landes,
wenn er denn doch zu Osifranken gehört haben soll, nicht.
1007 dem Bisthum Bamberg übergeben, für dessen Spren-
gels Erweiterung Heinrich II. so bemüht war? Wäre er nur
eine Zutheilung gewesen, wie H. v. L. sagt, Heinrich II.
würde gewiß das ostfränkische Land, dem ostfränkischen Bis-
thum gegeben, und nicht dem bayrischen zugetheilt gelas-
sen haben. Als Bamberg gegründet ward 1007, hatte aber
die sogenannte apostolische Mission Regensburg's, in Böh-
men schon aufgehört, da bereits 34 Jahre vorher, das Bis-
thum Prag errichtet worden; es konnte also dieß kein Grund
seyn, der, wie H. v. L. angibt, gehindert habe, das Egrer
Capitel zu Bamberg oder Prag zu schlagen. Eben so ist
die Angabe unrichtig, daß das Bisthum Regensburg das
nähere gewesen, Regensburg ist über 3 Meilen weiter
von Eger entfernt, als Bamberg. Der, beym Regensbur-
ger Bisthum verbliebene Egner Distrikt,, war also, seit sei-
ner Erwerbung mit Bayern vereinigt, und ging erst durch
Ludwig des Bayern Verpfündung im 1 Aten Jahrhunderk,
definitiv in den Besit von Böhmen über. —
26. Ostfränkische. Markgrafschaft des
Nordgaues.
Schon bey der Einleitung begegnet man wieder der, so
lange und hartnäckig vertheitigten Ansicht des Verfassers.
Ihre Widerlegung geht aus dem bereits Gesagten, gewiß
für jeden Unbefangenen klar hervor; es würde auch ermäden,
sie immer auf's neue zu wiederholen. Einiges möchte jedoch
nachzuholen seyn. Gleich am Anfange, sucht der Autor für
die, 2— 300 Jahre ältere, von ganz andern Interessen ge-
leitete Zeit der Gauverfassung Beweise auf in den Zeiten
der Hohenstaufen und Wittelsbacher. Uberhaubt liebt er die-