Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

daß sie nicht nur gute Waare finden, sondern auch einen steten Kauf abschliessen koͤnnen, wann nur immer 
annehmliche Preise erzielt werden. Den 28. Dec. 1807. Koͤn. Cameralverwaltung allda. 
Vaihingen an der Enz. Nach allergnaͤdigstem Befehl sollen etlich und §so Schfl. alten Roggen, 
egen 1500 Schfl. 806er Dinkel von den herrschaftl. Kästen in der Stadt unde * : n ## 
orbehalt allergnädigster Genehmigung, im Aufstreich verkauft werden. Indem man Donnerstag den 14. Jan 
1808. zu dieser Verhandlung bestimmt hat, so wird solches den Kaufsliebhabern mit dem Anhang bekannt ge- 
macht, daß sich dieselbe an gedachtem Tag Morgens 8 Uhr in der Cameral-Verwaltungs= Wohnung allhier 
einfinden sollen. Cameral-Verwaltung allda. 
Hall. Da der Verkauf der herrschaftl. Gebäuden zu Westheim am Kocher allergnädigst nicht genehmigt, 
dagegen befohlen worden, daß solche nochmals zur öf#entlichen Versteigerung gebracht werden allen, so wird 
hierzu der 20. Jan. künft. Jahrs festgesezt, woran sich die Lusttragende in dem Pfleghof zu Westheim Vor- 
mittags zeitlich einsinden, der öffentlichen Versteigerung anwopnen, und die weitere Bedingungen, und daß 
besonders nur #tel des Kaufschillings baar bezahlt, das übrige aber zu 5 pro Cent verzinnöt werden dürfe, 
vernehmen kennen. Die Gebaude sind folgende: 1) Zu Westheim, der Pfleghof, ein sehr gercumiges Wohn- 
gebeaude mit einem Qutrbau, woron das Hauptgebäude 75“ lang und 20/ breit, das Quergebäude aber 30“ 
lang, und 28 breit ist. In demselben befindet sich ein gewölbter 20“ lang und. 13“ breiter Keller, par terre 
ein heizbare Gesinde-Stube mit eisernen Gitturn versehen, eine Kammer, Milchkammer, ein Stall zu 4 Pfer- 
den, Schaaf und Schweinstall, Rindviehstall zu 6-8 Stück Im zweiten Stock vier in einander gehende. 
Zimmer, wovon 2 heizbar und geipst „ 2 hingegen getäfert sind, ein großer heizbarer Saal mir Alcoven, 
2 Nebenkammern, eine Küche, eine Speiskammer und Abtritt. Im dritten Stock unterm Dach 3 verschlos- 
sene Kammern und einen Fruchtboden. Im vierten Stock eine Rauchkammer und einen Fruchtboden. Inner- 
halb des verschlossenen Hofs: ein langes 1 stskigtes Nebengebäude, worinn ein heizbares Stübchen, Wasch- 
und Backofen, mehrere Schwein= Gän-= und Hühner = Ställe, und cin Gemüskeller besindlich sind; ein 
Bronnen mit eiserner Einfassung 0“ lang und 7“ breit; ein Küchengärt.ein mit schönen Weinreben= Anlagen, 
Rth. gros. Ausserhalb des Hofs, eine ehemalige Kelter, bis unter das Dach von Stein, 50“ lang und 0" 
reit, neben dem Pfleghof-Gebäude, wesche füglich und ohne große Kosten zu einer Scheuecr eingerichtet wer- 
den kann; ein massives Gebäude neben der Kelter 54 lang und 253“ breik, welches inzwischen als Fruchtkasten 
denutzt worden, und worunter ein gewölbter Keller von 26“ Länge und 20“ Breite isi; 3 Vrtl. 104 Puthe 
Gras= und Wurzgarten hinter dem Pfleghof. 2) Zu Dedendorf, ein im Jahr 177 c. neuerbeuter Fruchtka- 
sten mit 3 Böden, worinn bereits ein heizbares Zimmer eingerichtet ist, und welches sich gar füglich und oh- 
ne große Kosten zu einem Wobnhause umarkeiten läßt. Den 20. Dec. 1805. Cameral-Verwaltung 
Oberzell. Andreas Hauser, Lehensbaur zu Oberzcll disseitigen Cameral Amtsbezirks, welcher schon im 
vorigen Jahr Weib und Kinder verlassen, und sich von seinem Schupf-Lehengut entfernt hat, wird hiemit 
allerhöchstem Auftrag zu Folge aufgefordert, von Dato innerhalb 6 Wochen bei Verlust dieses Kehens in sein 
Heimwesen zurukzukehren, und sich bei hiesiger Cameral-Verwalkung über seine pflichtwidrige Entfernung zu 
verantworten. Den 11. Dec. 1807. Cameral-Verwaltung zu Hofen « 
Nuͤrtingen. Der unter dem Koͤnigl. Infanterie-Regiment von Lilienberg gestandene Gemeine, Joh. 
Michael Eberhart von Beuren, hiesigen Oberamts, ist den 25. Nov. d. J. vom Armeekorps im Feld desertirt. 
Saͤmtliche Hoch- und Wohlloͤbl. Obrigkeiten werden daher ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnden, und ihn 
auf Betreten wohlverwahrt an bi#siges Oberamt oder der nächstgelegenen Militair-Behörde zu weiterer Ver- 
fügung einzuliefern. Den 10. Dec. 1807. « Oberamt allda. 
Zwiefalten. Heute früh hat eine Lankläuferin in dem Hause des Bauren Evarest Zeiler zu Hoch- 
berg hiesigen Oberamts, eine Sackuhr entwendet, und sich damit beimlich entfernt. Der Name und Geburts- 
ort dieses Weibsbilds ist hier unbekannt; sie ist ungefähr 26 bis 28 J. alt, von mittlerer Größe, und stark 
von Postur, bekleidet mit einer goldstoffenen Haube, einem blaugestreisten Korset, einem gelbgrünen Rok, und 
Schlupfschuhen. Die Uhr hat ein einfaches silbernes Gehdus, und eine weiße, aber nicht silberne, aus 4 Glei- 
chen bestehende, und in der Mitte mit einem Schloß versehene Kette, auch ein roth seidenes Bändchen, woran 
Cin stählerner Schlüssel hängt. Sollte irgendwo diese Landläuferin oder die beschriebene Uhr entdekt werden, 
so wird gebeten, sie in Verwahrung zu nehmen, und dem hiesigen Oberamt Nachricht zu ertheilen. Den 30, 
Dec. 1805. Oberamt allda. 
(Nebst einer Beilage.)
	        
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