Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1810. (5)

Horunberg. Der bei dem Kön. Infanterie-Regiment Kronprinz gestandene Gemeine, Jakob 
Gutbrod von Sulgen ist aus der Cantonirung bei Passau den 12. Dec. v. J. entwichen. Sämtliche 
Obrigkeiten werden daher Keeziemend ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnden, und ihn auf Betre- 
ten an die nächste Kdu. Milltair= Behdrde oder an hiesiges Oberamt einliefern zu lassen. Den 12. 
Febr, 1810. K#n. Oberamt. 
Nekarsulm. Der unter dem Garnisons-Regiment gestandene Gemeine, Philipp Herrmann 
von Ddchstberg, disseitigen Oberamts gebürtig, ist im vorigen Monat von der Festungs-Wache zu Ho- 
henasperg desertirt. Es werden daher sämtliche Ortsobrigkeiten ersucht, diesen Deserteur im Betre- 
tungsfall soglech zu arretiren, und wohlverwahrt gegen Grsaz der Kosten hieher einlefern zu lassen. 
Den 18. Febr. 1810. « Koͤn. Oberamt. 
Spaichingen. Es ist in dem Monat Januar d. J. der unter dem Kdnigl. Infanterie-Regi- 
ment von Scharffenstein gestandene Gemeine Georg Pründer von Airheim desertirt. Alle betreffende 
Behorden werden daher amtlich ersucht, auf denselben zu fahnden, ihn im Betrerungefall zu arrett- 
ren, und entweder an das unterzeichnete Oberamt, oder aber an die nächste Königl. Militair-Behdr- 
de liefern zu lassen. Den 21. Febr. 1810. Kon. Oberamr. 
Waldsee, Oberamt. Der unter dem Kön. Infanterle Regiment v. Koseriz gestandene Gemei- 
ne Friedrich Fridt von Figelehof ist im November v. J. auf dem Marsch in Oestreich desertirt, es 
werden semit alle Civil= und Militär-Behbrden geziemend ersucht, auf denselben zu fahnden, und 
im Betretungsfall an unterzeichnete Stelle wohlverwahrt gegen Gebühr einzuliefern. Den 23. Febr. 
J181##0 « -.K«o"n.Oberamt. 
  
  
Eßlingen. Den 26. Febr. Morgens 3 Uhr wurde zu Wendlingen ein neugebohrnes todtes 
Kind aus dem Nekar gezogen. Sämtliche Hoch-und Löbl. Obrigkeiten werden hievon benachrichtigt, 
um in Betreff derjenigen Weibspersonen, die im Verdacht der Schwangerschaft waren, oder sich 
sonst verdächtig machten, das Nöthige verfügen zu konnen. Den r. Merz 187210. K. Oberamt. 
Eöbingen. Martin Blickle von Winterlingen, hat sich schon seit einem halben Jahr von Haus 
entfernt, ohne daß dessen Aufenthaltsort bekannt ist. Da nun derselbe nur dem Betteln nachgeht 
u. sein Weib und Kinder zu Hauß darben läßt, auch als Separatist wegen eines Ercesses vernommen 
werden solle, so werden alle obrigkeitliche Behörben ersucht, denselben im Betretungefall arretiren, 
und hieher liefern zu lassen. Signalement. Derselbe ist ungefähr 40 J. alr, trägt einen dreiekigten 
Hut, einen Zwilch-Kittel, lange leinene Beinkleider und Bändel-Schuhe, hat ein länglichtes Ange- 
sicht, schwanze Haare und Bart, und zeichnet sich durch eine Narbe aus, welche er im Gesicht hat. 
Derselbe soll sich meistentheils im Unterland aufgehalten haben. Den 27. Febr. 1810. 
Oberamt Ebingen. 
Saulgau. Joseph Störk, gewesene: Kbnigl. Salzfaktor dahier, welcher bei der ihm anver- 
traut gewesenen Salz-JFaktorie einen beträchtlichen Rest gesezt, und sich am 23. Jan. von seinem 
Heimwesen entfernt hat, ohne biöher etwas von dich hören zu lassen, wird nnmit auf allerhochsten 
Befehl des Kdnigl. Hochpreißl. Ober-Justiz-Co egil K# Sengts vorgeladen, sich innerhalb eines per- 
emtorischen Termins von 1g0 Tagen, wovon ihm Tage für den ersten, 60 Tage für den zweiten 
und 60 Tage für den dritten Termin hiemic anberaumt werden, bei unterzeichnerer Behörde ein ufin 
den, und wegen seines gesezten Kassen-Rests zu verantworten, zwirigenfalle er zu gewärtigen abe, 
daß nach fruchrlos verstrichenem Termin wider ihn, was Rechtens ist, im contumeciam gesprochen 
werden würde. Signalement. Joseph Störk, Mahl= und Sägmüller seiner Profeßion, etliche, 40 J. 
alt, über 6 Schuh greß, von startem Korperbau, hat schwarze mit grauen untermischte Haareê, 
eine hohe Stirne, schwarzbraune Augen, schwarze Angbraunen und Vart, volle rothe Wangen, ein 
rundes Angesicht, eine gewöhnliche Nae= weiße Zähne und rundes Kinn. Derselbe ting ger seiner 
Entweichung: Stiefel ohne Kappen, grün gestreifte tüchene Reithosen, ein dunkelblaues, zottelsamer- 
nes Gillet, einen dunkel kastanienfarben Frak, eien Mantel von der namlichen Farbe und Qualität, 
und einen runden Hut. Er hatte eine lojährige kastanien braune Stutte ohne besonderes Zeichen, an 
einen Rennschlitten gespannt, bei sich, und soll den Weg nach Memmingen, und in die dortige Ge- 
gend genommen haben. Den 28. Febr. 1810. Kdn. Oberamt.
	        
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