Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

Beilage zu Nro. 2. 
des Koͤnigl. Staats-und Regierungs--Blatts von 1316. 
  
Das Koͤnigl. Polizei-Ministerium sieht sich veranlaßt, nachstehende in Innsbruck 
unterm 7. Okt. 1815. herausgekommene Diebs, und Jauner, Liste zu dem Endzwecke be- 
kannt zu machen) damit sämtliche Justiz, und Polizei-Behörden auf die hierinn bezeich- 
neten, noch nicht in gefängliche Verwahrung gebrachten, Verbrecher aufmerksam seyen, 
und in Stand gelsezt werden, die in Untersuchung kommenden Baganten und andere ver 
dächrige Subjekte mit den in dieser Liste vorkommenden Beschreibungen zu vergleichen. 
Scuctgarc, den 4. Jen. 1816. Königl. Polizei-Ministerium. 
Interims, Polizei, Minister, Graf v. Zeppelin. 
Personalbeschreibung 
Verschiedener bei den Untersuchungsgerichten von Tyrol und Vorarlberg indicirter, 
aber noch nicht zu Verhaft gebrachter Verbrecher, an deren Ergreifung und Untersuchung 
für die offentliche Sicherheic wesentlich gelegen ist. 
I. Vom Landgericht Briren. 
I. Elisabeth Moserin, vulgo Markartin,) Dienstmagd, verschiedener in der 
Gegend von Sterzing und Brixen verübter Diebstähle beschuldigt. Ist bei 206 J. ale, 
zroßer untersezter Statur und überhaupt eines starken Körperbaues, hat braune Haare, 
solche UAugen, braunetes Gesicht, etwas aufgeworfene Lippen sonst aber kein bekanntes 
Kennzeichen. Im Jahre 1814 trug sie einen roth kamelottenen Rock, ein rothes Fürtuch, 
und einen grün abgetragenen Hut, nach Art der Kistbichler mit einem abgetragenen gelb, 
lichten Hutband. 
2. Das sogenannte verbrennte Madl, (RN. Koflerin.) Selbes ist bei 30 J. 
alt, groß untersehter Statur, hübschen Gesichts. — Zur Zeit des angeschuldeten Verbre- 
chens mehrerer Diebstäble im Jahr 1314 war sie in Hemdärmeln, hatte einen rothen 
Kirtel, und ein gedrucktes blaues Fürtuch am Leibe, und einen schwarzen Hut auf dem 
Kopfe. — Ihre Anschuldigungen bestehen in mehreren Diebstählen. 
3. Ihr Juhalter, dessen Namen unbekannt ist, und der, wie vorige: mehrerer 
Diebstähle rechtlich beschuldiget wird, ist kleiner geschmeidiger Statur, und ziemlich 
schwarz im Gesschte. — Zur Zeit seiner Verbrechens, Anschuldigungen im Jahre 1874 
nug er am keibe eine dunkelgraue Joppe# und auf dem Kopf einen schwarzen Sut. 
4. Hans Kostlunger, Bauernknecht von Enneberg,) im Jahre 1814 des Ver# 
brechens der schweren Verwundung beschuldigt. Er ist bei 30 J. alc, kleiner magerer Sta, 
tur, blassen pockennarbigten Angesschts und schwarzer Haare, übrigens ohne besonderes 
Keunzeichen. Jur Zeit der Sarweichung trug er eine grau lodene Jacke, einen grünen 
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