Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

Zu Nr. z. 1316. 
breiten Hosenträger, schwarze grobe tüchene sogenannte Wiflingsbosen, weiße wok#ene 
Strümpfe, auf dem Kopfe einen grünen Hut nach Art der Kesbichler mit gelbem Bonde. 
5. Zohann Jegg, Schlossermeister von Klausen) beschuldiget der Theilnahme an 
Diebstodl, ist bei zo J. alt, kleiner magerer Statur, kleinen runden Angesichts) bloßgel, 
ber Gesschrsfarbe, starken schwarzen Kinns und Backenbarts,) schwarzer Haare, ohne an 
dere besondere Kennzeichen. Bei seiner Entweichung im Jadre 1#g#4 trug er einen 
grünen Spenser,) braune tüchene Hosen und Stiefel, auf dem Kopfe einen runden schwar, 
sen Hut mit hohem Gupfe, und kleinen Kreppen. 
6. Anton Walter, Landkrämer, ist 24 J. alt, mittlerer mehr kleiner Statur, dun- 
kelbrauner Haare, ovalen Gesschts, großen Munds, brauner etwas rother Gesichtsfarbe, 
größerer Nase und weißer Zähne. Er spricht vermischt die Tyroler,, Kärnruerische, und 
Schwäbische Mundart. Soll zu der bei dem k. k. Landgerichte Brixen prozessirren Schiß, 
ling'schen Schinderfamilie gehören. Eben dahin gehöre auch 
7. Maria Haßlacher, angebliches Sheweib des vorigen. Diese ist 2z bis 243. 
alt, langer hagerer Scatur) langen Gesichts, blasser Farbe) lichtbrauner Haare, propor 
tionirt etwas spigiger Nase, u. mittelmäßigen Munds, u. spricht den schwäbischen Dialekt. 
II. Vom Landgericht Bruneck. 
t. Joseoh Gruber, voalgo Hundsschuster Seppl, Schustermeister von Raßen 
ehemaligen Gerichts Altraßen, ist uunmehr 34 bis 35 J. alt, mittelmäßiger etwas unter 
letzter Statur, hat dunkelbraune gekrauselte Haare, dunkelbraune Augen, ein rundes gelb, 
blasses, etwas eingefallenes Ungesicht. — Dieser befand #ch schon im Jahre 1807 wezen 
des Verbrechens des Diebstahls bei dem k. k. Landgerichte Bruneck in Uncersuchung, enb 
wich aber den §. Jul. desseiben Jahrs zwischen 7 und 8 Uhr Abends aus dem Alreste 
ganz nackend, nur nahm er eine alte Welsberger Decke mie sich fort; daher seine Kleis 
dung nicht angegeben werden fann. 
9. Anton Huber, ein Wegmacher Sohn von Innichen, nunmehr ungefähr 20 J. 
alt, von mittlerer Karker Statur, hat braune Kopthaare, ein breites etwas blatternarbig, 
tes braunrothes Angesicht braune Augen, sehr wenigen Bart, und breite Schultern. Die, 
ser wurde im Jahr 1813 bei dem Landgerichte Brunneck wegen des Verbrechens des 
Diebstahls peinlich prozesstrr, entsprang aber im nämlichen Jahre. Bei seiner Entweis 
chung irug er einen halb hohen schwarzen sehr abgetragenen Huc, ein schwarzseidenes 
rothgestreiftes zerrissenes Halstüchel, eine rothe abgeschossene Jacke, schwarz werckene Ho- 
sen, baumwollene Strümpfe, und Bauerschuhe, einen grünen seidenen mit schwarzem Le- 
der geiucterten Hosemräger, und an dem kleinen Finger der rechten Hand trägt er einen 
weiß plattirten Ring. 
„lo. Peter Mayr, Adlerwirth von Bruneck. Dieser wurde durch Urchel des ehe, 
maligen königl. baier. Appellationsgerichts des Innkreises dd. 20. Sept. 1873 wegen des 
Vorbrechens des Diebstahls in das Strafarbeitshnus nach Innsbruck auf 2ein Viertel 
Jähr verurrheilt, entwich aber auf seinem Transporte dahin den 5. Jan. 1814 zu Schel- 
leterg zwischen Sterzing und dem Prenner. Er ist bei 40 J. alt, mittlerer hagerer 
Statur, hät dunkelbraune Haare, graue Augenz ein blasses eingefallenes länglichtes Ange- 
sicht, etwas große spihige Nase und einen rothen Bart. Am Leibe trug er eine blaue
	        
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