Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

477 
Schwefelblumen, gepuͤlverte Champagnerkreide und Wachh olberbeer, von jedem gleich- 
viel, alles sorgfältig und mit soviel Kochfalz gemischt, als nöthig ist, um die Lämmer 
zum Lecken desselben zu bestimmen. Dieses Pulver wird ihnen so oft gereicht, als, sie 
es nehmen mögen, und so lange, bis der Husten verschwunden ist. 
III. Bereits hat sich ferner schon eine nicht geringe Anzahl wassersüchtiger Schaafe 
(knüzer nach schwäbischer Mundart) gezeigt, und es steht zu befürchten, daß sich noch 
8iele vorfinden werden. Daher ist jedem Schaafhalter anzurathen, leine Thiere von Zeit 
hu Zeit besschtigen zu lassen. 
Dabei ist vorzüglich auf die blasse glanzlose Haur zu sehen, welche sich bei den be- 
reits erkrankten oder krankwerdenden versindel. Erfahrungen bei Tausenden folcher wals- 
Krsüchtigen haben dargethan), daß, wenn nicht schon bedeutende, den Tod bedingende 
WVeränderungen in den Eingeweiden eingetreten snd, gänzliche Heilung auf gehörigen 
Gebrauch folgenden Pulvers erfolgte, und selbst bei den rettungslosen häusig ein solcher 
Lustand herbeigeführt wurde, welcher noch die bessere Benuzung derselben zuließ. 
Gepulverte Eichenrinde 
- Endzianwurz von jedem 2 Pfund. 
- : Wachholderbeer ·« v 
CiseniVitciol - - - 1 Pfund. 
Kochsalz - - - - 7 Pfund. 
Alles sorgfaͤltig untereinander gemischt und den der Krankheit verdächtigen so oft und so 
viel in den Salztrögen gegeben, als sse nehmen mögen, und so lange bis sich wieder 
die gehörige Rörhe der Haut eingefunden hat: den bestimmt kranken Erwachsenen gebe 
man Morgens und Abends ½ Onentlein davon eben so lange ein, und vermeide jedes- 
mal einige Stunden darauf Gelegenheit zum Wassergenuß. ' 
IV.LanesundöfteresVetweilenimNassenhatbeidenSaafenhckusigdieBils 
dung der Gescho üre zur Folge, welche man sowohl unter der Haut, als dem Horn 
der Fuße bemerkt. Besonders beschwerlich sind sie an lezterer Stelle. Hat man den 
leidenden Dheil aufgefunden) und öffnet man das noch bedekte Geschwür mittelst eines 
Messers, befeuchtet sede schwärende oder nassende Stelle mit Spiesglasbutter, und be- 
Kreicht die hierauf troken gewordene Wunde mit einer einfachen Harzsalbe, wozu die mei- 
sten Wagenschmieren, besonders die sogenannte braune (Schiffstheer), sich eignen, so er- 
folgt schleunige Heilung. Stuttg. den 16. Sept. 1816. Departewent des Innern, 
Section des Medicinalwesens. 
Rechts-Erkenntnisse des Kda Ober-JuftiJ-Collegiums. 
10 Die AUoppellations-Sache von Alpek zwischen Johann Georg Sckart zu Zährin- 
n, Kl. Anten, und dem Schultheißen Christian Dauner allda, Bekl. Acen, einen 
s#rittigen Garten- Vorbehalt bei des Leztern Hofgutsverkauf betreffl, wurde wegen Man- 
gels an einer gegründeten Beschwerde von Amtswegen verworfen. . Sruttgart, den 30. 
Aug. 1816. « 
s)DesgleichendieAppellations-Sache.vdnUtachswischenJohannesKnimlzu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.