Full text: Handbuch für Landgemeinde-Verwaltungen.

Il. Abt. 8. 38. Pandes- Eniter, 259 
  
einnimmt, da e8 fich für jede Bodenbeschaffenheit mehr oder 
weniger nußbringend verwenden läßt, ganz vorzügliche 
Dienste aber in bindendem Falten und fteinigen Boden, 
dann in jedem etwas jchweren Sandboden leijtet. 
Bon ausgezeichneter Wirkung find zu Pulver ver- 
brannte Knochen; werden fie mit Schwefelfäure aufge: 
löft und dadurch) in Superphosphat verwandelt, jo ift 
die Wirfung auf die laufende Ernte noch unmittelbarer. — 
Bringt man von Steinen befreiten Bauschutt auf 
moorige Wiefen, jo wäcdjt in den erften Jahren das 
üppigite Gras darauf. 
Auf Saatfeldern erzeigt er ehr Türnerreiche Früchte, 
zumal wenn er mit Humus vermifcht einige Zeit auf 
Haufen lag. 
Sollte viel Gyp3 in demjelben fein, fo ftreut man 
ihn am vortheilhafteften gut gepulvert über Klee-, Erb- 
fen= und Bohnenfelder. 
Beionderz fei hier auf die Anmendung von phogphor- 
faurem Kalk in Yorm von Knochenmehl oder Superphosphat 
für den Körnerbau aufmerffam gemadt. 
Unfere Getreidearten brauchen zur Körnerbildung Haupt- 
fächli) Phosphorfäure, welche gerade in den meiften Böden, 
wie auch im gewöhnlichen Stallmift nur in geringer Menge 
vorhanden it. 
Durch den überwiegenden Körnerbau bei der landüblichen 
Dreifelderwirtbichaft it der Boden an Diefem Pflanzennah- 
rungsmittel ärmer geworden, durch einfache Stallmiftdüngung 
wird der nöthige Erjaß nicht geliefert und da die phosphor- 
fäurehaltigen Körner in Form von Brod, Fleifh, Bier ıc. 
Fan in den Städten verzehrt werden und aud) die 
enügung des Cloafeninhalt3 der Städte und Dörfer nur 
Höchit mangelhaft ermöglicht ift, jo muß durch Fünftliche Düngung 
den Feldern ein Erjag für die durch die Erndten entzogene 
Phosphorjäure gegeben werden, wenn nicht der Ertrag an 
Körnern geringer werden fol. 
Diefer Zuftand ift offenbar bereit eingetreten und es joll 
dies eine Mahnung jein, der mit Necht fo genammten „NRaub- 
wirthichaft", weldhe nur zum Ruine der Landwirtbichaft führen 
fann, Örenzen zu jeßen. 
‚ Eine befondere Wichtigkeit für die Landwirthichaft hat der 
Wiejenbau, weil durch Verbefferung und Vermehrung Dez 
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