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Der Abgeordnete Graf von Taufkirchen: Meine
Herren! am Ende so za sagen auf dem Schlachtfelde des
Kampfes angekommen, der durch einseitige Verfügun-
gen der Regierung neuerdings gegen die Gutöherren
mit Gerichtobarkeit provocirt worden ist, glaubte ich
als ein Feiger unter Ihnen zu erscheinen, wenn ich
nicht auch ein Wort mitsprechen wollte.
Ich darf und muß sogar sehr kurz seyn, denn alles,
was. nur immer zu Gunsten der Staatsregierung gesagt
werden kann, ist bereits von dem zweyten Herrn Präsi-
denten, Hrn. Häcker, mit voller Umsicht, dem gewohnten
Umfange und dem größten Nachdrucke angeführt worden,
und was zur Wahrung der Rechte der Guthherren gesagt
werden mußte, scheint mir vorzüglich durch den Hrn. Col-
lega Frepherrn v. Closen, dann andere verehrliche Mit-
glieder dargethan worden zu seyn.
Doch kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, daß
Freyherr von Closen eine besondere Vorliebe habe, die
Herren Regierungscommissäre im Laufe der Debatten um
Aufklärungen zu ersuchen.
Zwar habe ich auch heute nicht bemerkt, daß dem
Herrn Commissär (um mich eines jängst gebrauchten Aus-
druckes in der Kammer zu bedienen) die Daumschrauben
angelegt worden seyen, oder nur entfernt angelegt werden
wollten, indeß scheinen mir die an denselben gerichteten
Fragen doch ein paar Blutegel gewesen zu sepn! die, so
weit die Debatte uns bisher geführt hat, noch zu Gun-
sten des Freyherrn von Closen bluten!
Weit entfernt, die Staatsregierung heute schon und
in dem eben vorliegenden Falle der Leidenschaftlichkeit ge-
gen die Gutsherren beschuldigen zu wollen, zeigt sich doch
auch schon aus der heutigen Debatte, daß dieselbe etwas
schnell vorgreift gegen das, was sie nach den dem Frey-