Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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so viele Meynungen dagegen geaͤußert haͤtten. Bedenken 
Sie aber, meine Herren! daß wir, so fern wir unsern 
3000 Gerbereyen durch freye Ausfuhr des rohen Materials 
das Mittel zum Betriebe ihrer Gewerbe nehmen, wir uns 
auch einen Theil der Vermehrung unsers Nationalcapitals, 
welches belebend von Hand zu Hand wirkt, entziehen 
und auch selbst die Consumtion aller Bodenerzeugnisse ver- 
mindern. Der Landmann, der Viehzüchter, der Vieh- 
mäster wähnt, als verliere er an jeder rohen Ochsenhaut 
einen Gulden; allein wie ist dies denkbar bey einer Con- 
currenz von 300o Gerberepyen! Wenn ferner in der Folge 
das gearbeitete Leder statt der rohen Häute im In- 
lande geholt wird, so vermehrt sich die Nachfrage nach 
denselben für sich, tritt schon deßhalb eine verhältniß- 
mäßige Erhöhung im Preise ein, und der, welcher schein- 
bar und nur vermeyntlich am Pfunde bey den rohen 
Häuten : Pfennig verlieret, für gearbeitetes Leder dem 
Ausländer gewiß fürs Pfund mehrere Kreuzer und überdies 
noch die Jollsätze von 15 fl. und So fl. bezahlen muß. Nicht 
also der Urproducent, der Landmann, verliert an der 
Haut seines von ihm gezogenen Ochsen, wenn diese nicht 
zollfrey aus dem Lande wandern darf, sondern der Händ- 
ler, der Aufkäufer für ausländische Gerber, der Jude; 
und nur derjenige kann gewinnen, der zu verlieren glaub= 
te, nämlich der Landmann. 
Ich trage darauf an, daß für getrocknete rohe 
Hüute 5 fl. und für grüne # fl. 4o kr. Ausgangszoll ge- 
nommen werde. 
Krapp, aus denen Gründen, wie bey Farbhdl- 
zern bemerkt, frey im Eingange. 
Kupferwasser, Eisenvitriol, zwey und 
drey Adler 1 fl. 15kr. 
Admanter, Salzburger, Zink= und Kupfervitriol 6 fl. 
im Eingange nach den näher entwickelten Gründen.
	        
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