Full text: Geschichte des Königreichs Bayern.

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Gebiete des technischen Unterrichts; doch wurde auch direkte 
Einwirkung und Förderung des Gewerbes angestrebt, zu 
diesem Zwecke schuf man das Gewerbemuseum in Nürnberg. 
Die zur Verherrlichung des 700jährigen Jubiläums des 
Regentenhauses gestiftete Summe bestimmte der Monarch 
zur Hebung des Handwerks. Ein Vergleich der im Staats— 
haushalt verrechneten Summen ergibt klar die gegen früher 
gesteigerte Leistungsfähigkeit Bayerns. Während 1819 der 
Staatshaushalt pro Jahr 53 Mill. Mk. erforderte, gleichen 
sich beispielsweise Einnahme und Ausgabe 1880 mit 2217 
Mill. Mk. ab. Des Königs lebhaftestes Interesse fesselte 
die Tonkunst und die Architektur. Während er sich mehr und 
mehr von der Welt abschloß, verweilte sein Geist bei groß- 
artigen Projekten von prachtvollen Bauten, die er durch 
vertraute Künstler ausführen ließ. In der selbst gesuchten 
Vereinsamung bildete sich allmählich ein geistiges Leiden 
aus, so daß endlich eine Verwesung des Königreichs ein- 
treten mußte. Des Königs Oheim Prinz Luitpold über- 
nahm die Zügel der Regierung an Stelle des durch ein 
unheilbares Leiden verhinderten jüngeren Bruders des 
Königs, Otto. König Ludwig nahm seinen Aufenthalt im 
Schlosse Berg am Starnberger See. Doch bald trat eine 
noch entsetzlichere Schicksalswendung ein. Wenige Tage 
nach dem erschütternden Ereignisse fand der leidende Monarch 
den Tod in den Wellen des Starnberger Sees. 
  
Xr 
Nll. BaeunrRrinzregenk Knitpold. 
So trefflich Bayerns Verfassung auch ausgearbeitet 
ist, so entsetzliche Schicksalsschläge, wie sie das Jahr 1886 
brachte, hatte man bei der Abfassung derselben nicht vor-
	        
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