dem neuen Abte. Auch sörderte Konrad wesentlich das von dem Bischof
Udo von Naumburg im Jahre 1140 nach der Porta Coeli, Himmels-
pforte, Pforta, von Schmölln wegen der Roheit der benachbarten
Wenden verlegte Cisterzienserkloster. Mit Konrads frommem Sinn,
fromm natürlich in der Auffassung des Zeitalters, hängen auch seine
Wallfahrten und Kreuzzüge zusammen. Es heißt, ohne daß es sich
genau feststellen ließe, er habe schon 1135 eine Pilgerfahrt nach Jeru-
salem gemacht. Dagegen steht fest, daß er 1145 zu Jerusalem weilte.
Dort stellte er dem Prior des heiligen Grabes für dessen Kloster einen
jährlichen Zins urkundlich fest, wofür Prior und Mönche fleißig durch
Gebet sich um sein Seelenheil bemühen sollten; wenn sie die Nachricht
von seinem Tode erhielten, sollten sie ihm auch die Exequien abhalten.
Auch Konrads Nachkommen wurden in der einen der beiden Urkunden an-
gehalten, unter Androhung des göttlichen Fluches, alljährlich zwei Mark
Silbers an die heilige Stätte zu liefern. Als Buße für seine Sünden
legte der Prior ihm auf, jährlich fünf Arme zu verpflegen, vom ersten
Adventssonntage bis Weihnachten zu fasten, alle Sonnabende weder
Fleisch noch fette Speisen zu essen, Freitags nur einmal, und zwar
auch nur Fastenspeise zu genießen. Es war jedoch zum Glücke — ganz
im Sinne der Zeit — eine Anderung und Aufbesserung des Küchen-
zettels vorbehalten, falls sich Konrad krank fühlte oder vom Bischof
oder sonst einem Geistlichen sich Dispensation erteilen ließ und an
einem solchen Tage einen Armen extra speise. Dann zog Konrad 1147
wieder mit dem Kreuz bekleidet vereint mit den Scharen, die Heinrich
der Löwe gegen die heidnischen Abodriten und ihren Fürsten Niclot
führte; es sollte das eine Art Ersatz sein für die Nichtteilnahme an
dem Kreuzzuge des Königs Konrad III. nach dem gelobten Lande, von
dem noch des weiteren die Rede sein wird. Groß waren die Zu-
rüstungen zu dem Unternehmen der sächsischen Fürsten, aber Uneinigkeit
unter diesen und sonstige Mißhelligkeiten vereitelten den gehofften Er-
folg. Niclot kam den Kreuzfahrern zuvor, indem er vor ihrer Ankunft
in seinem Lande Lübeck und Umgegend aufs furchtbarste verwüstete,
was dann in gleicher Weise einem Teile seines Besitzes geschah. End-
lich kam ein Frieden zu stande, der die Christianisierung der Slaven
zur Hauptbedingung hatte. Es wurde auch eine Anzahl getauft; sie
kehrten aber bald wieder zu ihrem Heidentume zurück. Niclot verstand