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Ablieferung der Waffen, Räumung und Beseitigung der Barri-
kaden, Wiederherstellung der Straßen und Schadenersatz durch
die Stadt. Das Feuern sollte erst am folgenden Nachmittag
2 Uhr wieder beginnen, wenn bis dahin eine endgültige Verein-
barung nicht erzielt sei. Eine Antwort wurde darauf nicht erteilt.
Die provisorische Regierung bereitete jedoch, während der eigent-
liche Kampf schwieg, andere Kampfesweisen vor. In einem Hofe
des Rathauses, in unmittelbarer Nähe der im Weiseritztale erbeuteten
zwanzig Zentner Pulver, ließ der Hofkonzertmeister Röckel Pech
sieden und Pechkränze herstellen, was auf dringende Vorstellungen
des Rates dann wenigstens in einem anderen Hofe geschah. Damit
wollte man bas Prinzenpalais am Taschenberge in Brand stecken
in der Hoffnung, daß das Feuer vielleicht auch auf das königliche
Schloß überspringen werde. Ließ man doch auch auf jener Seite
das Schloß mit Spiritus und Terpentinöl mit einer Feuerspritze
zur Vorbereitung besprengen! Bei dem Versuch, das Prinzenpalais
in Brand zu stecken, war, wennschon mit ergebnislosem Eifer, der
Hofkapellmeister Richard Wagner bemüht gewesen, der sich da-
mals schon mit seinem Rienzi, dem Fliegenden Holländer und
dem Tannhäuser die Bühne erobert hatte. Gegen das Schloß
war aber ein wirklich gefährlicher Plan in Arbeit genommen
worden. Bergleute waren nämlich Tag und Nacht am Werke,
um einen Stollen bis unter das Schloß zu graben und es dann
in die Luft zu sprengen. Aber da man gegnerischerseits auf
derartige Dinge gefaßt war, so hatten die Pioniere im Schlosse
die ganz in der Nähe in die Elbe einmündende Hauptschleuse
abgedämmt und dadurch ersoff der Stollen.
Mit der zunehmenden Gefahr wuchs natürlich beiderseits
die Rücksichtslosigkeit. In der provisorischen Regierung trat
Heubner gänzlich gegen Tzschirner und Bakunin zurück, denen
weder an der Erhaltung von öffentlichen Gebäuden noch an der
Sicherung von Privateigentum irgend etwas gelegen war. Da
das Opernhaus nicht mehr zu halten war, steckten es die Auf-
rührer, nachdem am frühen Morgen des 6. Mai, also eines
Sonntags, der Kampf wieder begonnen hatte, gegen 7 Uhr in
Brand. Der Wind trieb die Feuergarben aber nicht, wie man